Mit einer letzten Sensation gingen die Leichtathletik-Europameisterschaften für Österreich in Rom zu Ende! Raphael Pallitsch stürmte über 1500 m in 3:33,60 zu einem niemals für möglich gehaltenen sechsten Platz.
In dem von Superstar Jakob Ingebrigtsen (Nor) in 3:31,95 gewonnenen Finale fehlten dem Burgenländer sogar nur 26 Hundertstel auf eine Medaille!Die „Krone“ berichtet aus Rom„Das ist gestört, einfach gestört, unheimlich“, wunderte sich der 34-Jährige immer wieder, „so knapp an einer Medaille, in einem solchen Superfeld!“ Möglich machte Pallitsch das mit einem Spurt, den man nur höchst selten sieht! Auf den letzten 100 m arbeitete er sich in 13,02 Sekunden vom 14. auf den sechsten Platz vor.In 3:33,60 verpasste er seinen eigenen heuer in Ostrava erzielten Rekord nur um eine Hundertstel, nur ein Zehntel fehlte ihm auf die Direkt-Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris (3:33,50). Aber durch diese Zeit und diese Platzierung erhält er so viele Punkte für das Qualifikations-Ranking, dass sich eine Teilnahme in Paris wohl schon jetzt ausgeht…Die Leichathletik-Welt Österreichs scheint hier in Rom aus den Angeln gehoben worden zu sein! Dafür sorgte auch dieser Sturmlauf von Pallitsch. Lange hatte er sich am Ende des Feldes aufgehalten, um einen Sturz in dem großen Feld der 17 Läufer zu vermeiden. Dann hatte er sich langsam weiter vorgearbeitet und noch diese tollen Reserven für den Sschlussspurt gehabt.„Ich bin wie in Trance, ich pack es nicht! Sechster über 1500 m!“ Jener großen klassischen Disziplin. Pallitsch war erst der vierte Österreicher, der über diese Strecke ein EM-Finale erreicht hatte. Besser als er war nur Robert Nemeth mit seinem tollen vierten Platz in Athen 1982.Damit sind die erfolgreichsten Europameisterschaften für Österreichs Leichtathletik Geschichte. Insgesamt gab es sechs Top-Ten-Plätze, gekrönt mit Gold von Victoria Hudson (Speer) und Silber von Lukas Weißhaidinger (Diskus). Zudem erzielten jetzt Raphael Pallitsch (6.), Susanne Gogl-Walli über 400 m (7.), das Männer-Team im Halbmarathon (9.) und Karin Strametz im Hürdensprint (10.) absolute Spitzenplätze. Für den einzigen ÖLV-Rekord dieser Titelkämpfe sorgte die Frauen-Staffel über 4 x 100 m als starke Zwölfte in 43,84.ÖLV-Finalteilnahmen über 1500 m bei Europameisterschaften:3:33,60 (6) Raphael Pallitsch Rom 12.06.20243:37,81 (4) Robert Nemeth Athen 11.09.19823:53,23 (10) Andreas Vojta Helsinki 01.07.20123:45,68 (11) Andreas Vojta Barcelona 30.07.2010