In Tschechien protestieren Polizistinnen und Polizisten derzeit für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt. Bis Ende der Woche stellen sie keine Strafzettel für Falschparken und Geschwindigkeitsverstöße aus.
Hintergrund ist, dass die insgesamt etwa 40.000 Polizistinnen und Polizisten ihre Arbeit nicht niederlegen dürfen. Strafzettel vergeben in Tschechien die Stadt- oder Gemeindepolizei und die Verkehrspolizei. Schwerwiegenden Verstößen, bei denen Punkte im Verkehrsregister entstehen, soll aber trotz des Streiks nachgegangen werden.Stellen unbesetzt, mehr BürokratieDie Führung der tschechischen Polizei kritisierte die Aktion, da diese das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsorgane gefährden könne. Die Gewerkschaften wiederum argumentieren mit einer gestiegenen Belastung durch Bürokratie und vielen unbesetzten Stellen. Zudem seien die Einstiegsgehälter zu niedrig.Der tschechische Innenminister Vit Rakusan hatte angekündigt, die Monatsgehälter im kommenden Jahr um umgerechnet rund 60 Euro zu erhöhen. Den Gewerkschaften ist das zu wenig, sie wollen ein Plus von umgerechnet 160 Euro. Bis zum Jahresende sind nun weitere Protestaktionen angekündigt.