Das verheerende Erdbeben am Neujahrstag in Japan, bei dem mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen sind, hat auf der Noto-Halbinsel auf der Insel Honshū nicht nur Zerstörungen angerichtet, sondern dort auch den Meeresboden angehoben und dadurch die Küstenlinie verschoben.
Vorher/Nachher-Satellitenbilder zeigten markante Veränderungen an der Küste der Noto-Halbinsel nach dem Beben der Stärke 7,5 am Nachmittag des 1. Jänners. Die Aufnahmen zeigen, dass die Erdstöße das Land anhob und dadurch die Küstenlinie an manchen Stellen um bis zu 250 Meter verschob. Einheimische, die zum Zeitpunkt des Bebens fischten, berichteten, dass sich während der Erdstöße die gesamte Küste hob.Beben ließ neue Strände entstehenBearbeitete Satelliten-Fotos die Nahel Belgherze auf X (vormals Twitter) geteilt hat, zeigen Küstengebiete, in denen der Meeresboden über den Wasserspiegel gestiegen ist und so neue Strände entstanden sind. Sie zeigen die mancherorts beträchtlichen Veränderungen der Küstenlinie, nachdem das Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami abgeklungen waren.Küstenlinie vielerorts seewärts verschobenAuch der „Advanced Land Observing Satellite-2“ (kurz ALOS-2) von Japans Weltraumbehörde zeichnete die durch das Beben verursachte Küstenanhebung auf. Vergleiche von Fotos, die im Juni 2023 bzw. am Neujahrstag gemacht wurden, würden eindrucksvoll zeigen, wie sich die Küstenlinie in mehreren Gebieten, einschließlich des Hafens von Nafune, der Stadt Wajima und der Bucht von Minazuki, seewärts verschoben habe, heißt es in einer Erklärung der japanischen Behörde für Geoinformation.Nach den schweren Erdstößen der Stärke 7,5 und den Dutzenden Nachbeben wurden am Mittwoch noch immer Dutzende Menschen vermisst. Fast weitere 3500 waren noch immer von der Außenwelt abgeschnitten, knapp 30.000 Japaner waren in Notunterkünften untergebracht. Außerdem gab es in knapp 60.000 Haushalten weiterhin kein fließendes Wasser und mehr als 15.000 Haushalte hatten keinen Strom.Beben in der Noto-Region nehmen zuJapan wird Jahr für Jahr von Hunderten Erdbeben erschüttert. Die meisten hinterlassen keine Schäden, was unter anderem auf seit einigen Jahrzehnten geltende, strenge Bauvorschriften zurückzuführen ist. In den vergangenen fünf Jahren haben die Beben insbesondere in der Region Noto an Stärke und Häufigkeit zugenommen.