Einen bedenklichen Fang hat ein Fischer kürzlich vor der kroatischen Insel Ceja gemacht. Im Netz fand er nämlich Hasenkopf-Kugelfische, die zu den giftigsten Fischen der Welt zählen und sich laut Biologen negativ auf die Artenvielfalt auswirken.
Gefangen habe der Fischer die Tiere Anfang vergangener Woche, heißt es. Das nahe gelegene Aquarium Pula berichtete auf Facebook (siehe Posting unten), insgesamt sieben Individuen seien in der Bucht von Medulin beobachtet worden. Einen der Kugelfische habe man in einer Tiefe von 19 Metern gefangen.Fischart produziert äußerst starkes GiftDa vom Maul bis zur tief gegabelten Schwanzflosse ein silberfarbenes Band verläuft, wird das Tier manchmal auch als Silberstreifen-Kugelfisch bezeichnet. Besagter Silberstreifen enthält ein äußerst starkes Gift namens Tetrodotoxin. Dieses kann beim Verzehr zu schweren Gesundheitsschäden und sogar zum Tod führen.Tetrodotoxin ist am stärksten in den Keimdrüsen und der Leber konzentriert, kommt aber auch auf der Haut vor. Es wird angenommen, dass bereits eine Dosis von einem bis zwei Milligramm tödlich ist. Die Symptome der Vergiftung nach einer Aufnahme des Giftes beginnen innerhalb einer recht kurzen Zeit von etwa 45 Minuten.Türkei setzte Kopfgeld auf die Tiere ausBereits seit Jahren klagen türkische Fischer über die zunehmende Verbreitung von Kugelfischen im Mittelmeer. Im Sommer 2021 hat die Regierung in Ankara dem giftigen Tier deshalb mit einer Kopfgeldpauschale den Kampf angesagt.Fischer an der türkischen Mittelmeer- sowie der Ägäisküste konnten gefangene Hasenkopf-Kugelfische ab Anfang Juli in dafür eingerichteten Stellen abgeben und erhielten im Gegenzug fünf türkische Lira (damals umgerechnet rund 50 Cent). Das Programm war bis Ende 2023 angelegt und sollte für maximal 500.000 Hasenkopf-Kugelfische gelten.Problematisch für Fischer und ArtenvielfaltExperten zufolge zerstören die Hasenkopf-Kugelfische mit ihrer Überpräsenz das Ökosystem im Meer und richte zudem großen Schaden für Fischer an. Diesen fresse er nicht nur häufig den Fang weg, sondern zerbeiße auch die Netze, heißt es. Zudem wirkt sich sein Auftreten laut Biologen negativ auf die Artenvielfalt aus.Ins Mittelmeer eingewandert ist der ursprünglich aus dem wärmeren Roten Meer stammende Fisch, über den anno 1869 eröffneten Suezkanal. Da er im Mittelmeer kaum Fressfeinde hat, habe er sich recht ungestört ausbreiten können. Auch die Erderwärmung und der Anstieg der Temperatur im Mittelmeer führe dazu, dass sich der Hasenkopf-Kugelfisch dort besser ausbreiten kann.