In Berlin hat die Polizei am Donnerstag das besetzte Gebäude der Humboldt-Universität geräumt (siehe Video oben). Etwa 150 Aktivistinnen und Aktivisten hatten gegen das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen und für Solidarität mit Palästina protestiert.
Am späten Donnerstagabend wurde die Besetzung für beendet erklärt. Zum Teil seien die Aktivistinnen und Aktivisten freiwillig gegangen, zum Teil hätten sie abgeführt werden müssen. Die Polizei öffnete die verschlossenen und teils verbarrikadierten Türen gewaltsam und begleitete Personen nach draußen. Dort stellte sie die Identitäten der Demonstrierenden fest. Die Stimmung war laut einer Augenzeugin aufgebracht. Verletzte gab es ersten Informationen nach nicht.Sachbeschädigungen und AntisemitismusDie Polizei stellte Sachbeschädigungen fest und leitete Ermittlungen wegen antisemitischer und volksverhetzender Aussagen ein. Das Gebäude war am Mittwoch besetzt worden. An diesem Tag nahmen die Beamtinnen und Beamten 23 pro-palästinensische Demonstrierende fest und leiteten 25 Strafermittlungsverfahren ein.Hier sehen Sie einen Tweet von der Humboldt-Universität.Die Proteste richteten sich gegen das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen, aber teils auch gegen die israelische Regierung insgesamt. Universitätspräsidentin Julia von Blumenthal hat am Donnerstag mit Besetzerinnen und Besetzern sowie Mitarbeitenden diskutiert.Bürgermeister: „Keine rechtsfreien Räume“Kritik an diesem Vorgehen kam unter anderem von Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Universitäten seien „keine rechtsfreien Räume für Antisemiten und Terrorsympathisanten.“ An deutschen Hochschulen gibt es immer wieder Proteste gegen das Vorgehen Israels im Krieg. Erst vor wenigen Wochen löste die Polizei eine Besetzung an der Freien Universität Berlin auf.