Große Einigkeit herrschte beim Landesparteitag der ÖVP in Eisenstadt. Christian Sagartz wurde mit 97,99 Prozent der Stimmen als Landesparteiobmann wiedergewählt. Man wolle wieder in die Landesregierung und die SPÖ-Mehrheit brechen, gab sich Sagartz kampfbereit im Hinblick auf die Landtagswahl 2025.
„Dies ist der Startschuss für einen Richtungswechsel für das Burgenland“, leitete Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas um kurz nach 10 Uhr den 33. ordentlichen Landesparteitag der ÖVP Burgenland ein. 263 Delegierte waren geladen, um in geheimer Wahl darüber abzustimmen, ob Christian Sagartz Landesparteiobmann der ÖVP Burgenland bleibt und zugleich auch als Spitzenkandidat für die ÖVP bei der Landtagswahl ins Rennen geht. Anwesend waren 249 Delegierte.Stärke und Geschlossenheit nach Weghofer-Wut-MailFür Unterstützung, Stärke und Geschlossenheit warben im Vorfeld der Sagartz-Rede auch Klubobmann Markus Ulram, Wirtschaftsbund-Obmann Peter Nemeth und Hornsteins Bürgermeister Landtagsabgeordneter Christoph Wolf, der sich auch zum Wut-Mail von Matthias Weghofer, ÖVP-Langzeitbürgermeister in Wiesen, zu Wort meldete und Kritiker als „Heckenschützen“ betitelte.Rundumschlag gegen SPÖ-AlleinregierungIn seiner Rede holte Christian Sagartz zu einem Rundumschlag gegen die Landesregierung und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aus. „Das Burgenland steuert in eine falsche Richtung. Unter Landeshauptmann Doskozil wird alles verstaatlicht, zulasten jener, die fleißig sind und Steuern zahlen. Als Volkspartei werden wir daher weiter gegen den roten Belastungskurs kämpfen. Unser Weg ist ein anderer. Während andere drüberfahren, hören wir zu, denn gemeinsam können wir viel erreichen, miteinander haben wir noch viel vor“, so Sagartz, der auch erneut die Abschaffung der Baulandsteuer fordert. Im Blickwinkel habe er vor allem die Landtagswahl 2025. „Wir müssen kräftig umrühren, es wird eine Richtungsentscheidung“, meint Sagartz. Man wolle wieder in die Landesregierung und die rote Mehrheit brechen.Gegen Übernahme von Müllverband durch LandSagartz sprach sich auch gegen die Eingliederung des Müllverbandes in die Landesholding aus, dies untergrabe die Demokratie. Für den Fall, dass die ÖVP nach der Landtagswahl wieder in die Regierung komme, kündigte er einen Wirtschaftsfonds, die Abschaffung der Baulandsteuer und ein Entlastungspaket für die Gemeinden an.Rückenwind von Bundeskanzler NehammerIn seiner Rede warb auch Bundeskanzler Karl Nehammer für eine breite Zustimmung für den ÖVP-Landesparteichef. „Es gibt für mich keinen besseren Kandidaten. Christian Sagartz beweist Haltung und Verantwortung, auch wenn es Gegenwind gibt.“ Als EU-Abgeordneter habe er sein Heimatland nie vergessen. In seinem Statement sprach Nehammer auch von einem Jahr der Bewährung. „Die Ränder radikalisieren sich immer mehr. Die ÖVP steht klar an der Seite der Menschen“, übte der ÖVP-Chef Karl Nehammer einmal mehr Kritik an FPÖ-Chef Herbert Kickl. Sagartz seit 2020 an der ParteispitzeSagartz hat die Partei nach der Landtagswahl 2020 von Thomas Steiner als geschäftsführender Parteiobmann übernommen. 2021 wurde er erstmals in einem digitalen Parteitag mit 98,77 Prozent zum Landesparteiobmann gewählt. Bis zum Sommer ist Sagartz auch noch EU-Mandatar in Brüssel.