Er kann es nicht lassen: Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat sich zwar in der Debatte um die Asyl- und Migrationslinie der SPÖ zurückgehalten, dafür aber seine Wiener und Kärntner Genossen wegen des Schwenks bei der Renaturierung kritisiert. Für Stadtrat Peter Hacker gab es eine Retourkutsche.
Doskozil hat kein Verständnis dafür, dass der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser den gemeinsamen Beschluss aller Länder gegen die EU-Renaturierungsverordnung verlassen haben. „Das ist nicht mein Stil“, sagte er in der ORF-Pressestunde am Sonntag. Es sei auch nicht üblich in der Landeshauptleutekonferenz, nachträglich einstimmige Beschlüsse aufzukündigen.„ÖVP hat schlechten Stil“Kritik übte er aber auch an der Reaktion der ÖVP. „Was die ÖVP da macht, ist die schlechteste Lösung.“ Entweder sie akzeptieren den Alleingang von Umweltschutzministerin Leonore Gewessler oder sie sind der Meinung, dass sie Rechtsbruch begangen habe und beenden die Koalition. „Aber weiter zu regieren und die Ministerin anzuzeigen, ist schlechter Stil“, so Doskozil.Scharfe Kritik übte Doskozil an seinem parteiinternen Intimfeind, Stadtrat Peter Hacker. Dieser hatte im Interview mit der „Krone“ die alarmierenden Zahlen, wonach die meisten Kindern in Wiens Volksschulen mittlerweile muslimischen Glaubens sind, heruntergespielt und gemeint, das sei „wurscht, jeder möge seine Religionausüben, wie er will“. Er habe kein Verständnis für diese Aussagen und sehe diese Entwicklung kritisch, konterte Doskozil am Sonntag. Österreich sei ein christiliches Land und habe eine christliche Tradition. Doskozil und Hacker schenken sich nichts. Hacker hatte zuletzt in der „Krone“ über Doskozil gesagt: „Manchmal denke ich mir direkt, der tut mir leid. Was muss ihn antreiben, dass er da permanent solche Positionen bezieht?“