Ex-Uffizien-Chef Eike Schmidt ist mit seinem Plan gescheitert, neuer Bürgermeister der Stadt Florenz zu werden. Der von Mitte-Rechts-Parteien unterstützte Deutsche aus Freiburg unterlag bei der Stichwahl der sozialdemokratischen Kandidatin Sara Funaro.
Diese setzte sich mit 60,6 Prozent der Stimmen durch, wie aus dem Wahlergebnis am Montag hervorging, Schmidt musste sich mit 39,4 Prozent der Stimmen begnügen. Dennoch wurde Geschichte geschrieben: Funaro (siehe Bild unten) ist die erste Frau, die in Florenz das Bürgermeisteramt übernimmt. Sie widmete ihren Wahlsieg ihrem Großvater Piero Bargellini, Bürgermeister von Florenz im Jahr 1966, als eine enorme Flutwelle das Stadtzentrum zerstört hatte. Die 382.000-Einwohner-Stadt gilt seit jeher als Hochburg des italienischen Mitte-Links-Lagers. Schmidt als Kandidat der PostfaschistenDer im vergangenen November eingebürgerte Schmidt wurde unter anderem von der postfaschistischen Partei „Fratelli d‘Italia“ (Brüder Italiens – FdI) von Regierungschefin Giorgia Meloni und deren Koalitionspartnern unterstützt. Der 56-Jährige war bis zum vergangenen Jahr Direktor des weltberühmten Kunstmuseums Uffizien in der Regionalhauptstadt der mittelitalienischen Region Toskana. Nach der Niederlage bei der Bürgermeister-Stichwahl wird Schmidt zu seinem Job als Kulturmanager zurückkehren. Er ist derzeit Direktor des namhaften Museums Capodimonte in Neapel.