In Österreich erkranken jährlich rund 5.000 Menschen an einem Lungenkarzinom, etwa 4.000 sterben jedes Jahr daran. Rund 90 % sind oder waren Raucher, wie anlässlich des Weltlungenkrebstags am 1. August berichtet. Neue Behandlungsmethoden verlängern das Leben und erhöhen die Lebensqualität.
„Die Therapie dieser potenziell tödlichen Erkrankung hat sich in den letzten Jahren rasend schnell weiterentwickelt. Zielgerichtete Therapien und die moderne Immuntherapie haben Überlebenszeit und Lebensqualität enorm verbessert“, betont OA Dr. Maximilian Hochmair, Leiter der ÖGP (Österreichische Gesellschaft für Pneumologie)-Expertengruppe Pneumologische Onkologie.Behandlungen für Patienten laufend verbessernNeue Ansätze sowie Kombinationen der verschiedenen Therapien kommen laufend hinzu. Auch die Chancen auf Heilung verbessern sich – je nach Erkrankungsstadium und Tumorart. Viele Lungenkrebs-Therapien, die früher nur in Spätstadien zur Anwendung kamen, können dank intensivster Forschung heute bereits in Frühstadien angewendet werden und das Behandlungsergebnis für Patienten nochmals verbessern.Zielgerichtete ChemotherapieAls Beispiel für spektakuläre Therapieansätze, nennt Dr. Hochmair die sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, auch als „zielgerichtete Chemotherapie“ bezeichnet: Dabei wird ein im Labor hergestelltes Antikörper-Molekül, das auf ein bestimmtes Ziel am Tumor „eingestellt“ ist, mit einem Chemotherapeutikum (Zytostatikum) „beladen“ („bewaffnete Antikörper“). Somit entfaltet die Chemotherapie zielgenau am Tumor ihre Wirkung und gesunde Zellen werden geschont.„Wir kennen jetzt fast 50 unterschiedliche Lungenkrebsarten, die individuell verschieden, behandelt werden müssen. Wir kombinieren heute alle uns zur Verfügung stehenden therapeutischen Möglichkeiten und haben ein immer besseres ‘Finetuning‘“, erklärt Dr. Hochmair. Für die Patienten bedeutet dies: Sie können immer mehr von diesen neuen, weniger belastenden und effektiv wirkenden Behandlungsformen profitieren.