Die russische Führung will mehr Freiwillige für ihren Krieg gegen die Ukraine gewinnen. Wer zwischen dem 1. August und dem 31. Dezember 2024 einen Vertrag für den Einsatz an der Front unterschreibt, erhält eine doppelt so hohe Sonderzahlung wie bisher.
Bisher beträgt die Einmalzahlung 195.000 Rubel (umgerechnet 2096,68 Euro), künftig liegt sie bei 400.000 Rubel (rund 4200 Euro). Hinzu kommt ein monatlicher Sold, der deutlich über dem russischen Durchschnittseinkommen liegt. Die russische Führung setzt bereits seit der umstrittenen Mobilmachung im Herbst 2022 auf finanzielle Anreize, um Streitkräfte zu bekommen. Viele Regionen zahlen Geldprämien für das Unterschreiben eines Vertrags.Kreml empfiehlt MindestsummenDer Kreml empfiehlt Sonderzahlungen, die mindestens 400.000 Rubel hoch sind. In Moskau beträgt diese gar umgerechnet 20.300 Euro. Voraussetzung, der Vertrag wird für mindestens ein Jahr oder länger unterschrieben. Andere Städte wie St. Petersburg und die Region Rostow zahlen nur eine Spur weniger.Mit den Summen wird oft auf Plakaten für den Einsatz an der Front in der Ukraine geworben. Vor allem in der Provinz verdienen viele Russinnen und Russen wenig. Ein Kriegseinsatz gilt als vergleichsweise einfache Möglichkeit, schnell an Geld zu kommen. Wenn die Soldatin oder der Soldat stirbt, werden zudem Entschädigungen an die Familie gezahlt (siehe Video oben).190.000 neue Soldaten heuerDas Verteidigungsministerium teilte mit, dass seit Jahresbeginn 190.000 Russinnen und Russen Verträge für den Kriegseinsatz geschlossen hätten. Das entspricht der Einwohnerzahl ganzer Städte. Im Herbst 2022 hatte eine Zwangsrekrutierung von Reservistinnen und Reservisten Proteste und eine Fluchtwelle ins Ausland ausgelöst.