Die Grünen haben sich nun zum ÖVP-Vorschlag einer Großelternkarenz zu Wort gemeldet. Sie fordern stattdessen einen verpflichtenden Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen von Ländern und Gemeinden. „Wir kommen nicht vom Fleck“, sagte Familiensprecherin Barbara Neßler.
„Ich höre seit Jahrzehnten, dass die Kinderbetreuung ausgebaut werden soll.“ Wenn sich Gemeinden und Länder beim Ausbau verweigern würden, seien die Familien die Leidtragenden. Gebe es keine adäquaten Angebote, bleibe den Frauen gar nichts anderes übrig, als bei den Kindern zu Hause zu bleiben. Das habe in diesem Fall nichts mit Freiwilligkeit zu tun, sagte Barbara Neßler von den Grünen.„Jede Familie, jede Frau, jeder Elternteil hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten wollen.“ Es bräuchte einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr.SPÖ: Geld fehltZustimmung kam erwartungsgemäß von der SPÖ, die den Vorschlag der Großelternkarenz ebenfalls ablehnt. „Die Kommunen wären bereit, die Kinderbetreuung auszubauen, wenn ihnen die Bundesregierung die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen würde“, gab SPÖ-Kommunalsprecher Andreas Kollross zu bedenken. Seine Partei habe bereits mehrfach Anträge zu Kinderbetreuung im Parlament eingebracht, die Grünen hätten aber geschwiegen oder gar dagegen gestimmt.Mit Großelternkarenz ist gemeint, dass Großeltern Geld bekommen, wenn sie ihre Enkelkinder betreuen, weil die Eltern erwerbstätig sind. Berufstätige sollen sich dafür vom Job freistellen lassen können.