Im Sommer ging für Nikolas Sattlberger das sportliche Abenteuer bei Rapid zu Ende, mit 20 Jahren wagte er den Schritt ins Ausland. Mit der „Krone“ spricht der Genk-Legionär erstmals über die Gründe für seinen Abschied aus Hütteldorf.
Äußerst ungern ließ Rapid Nikolas Sattlberger vor rund einem Monat ziehen, Sportchef Markus Katzer streute zum Abschied Rosen: „Ein sehr talentierter Spieler mit guten Anlagen, den wir gerne noch länger bei uns gesehen hätten.“ Trotz eines – aus der Sicht von Katzer – „sehr attraktiven“ Angebots kam es zu keiner Einigung. „Ich wollte den nächsten Schritt machen und ins Ausland wechseln, um auch persönlich zu reifen“, begründet Sattlberger seinen überraschenden Abschied aus Hütteldorf. „Ich bin Rapid für alles sehr dankbar, wir sind im Guten auseinander gegangen.“Für den 20-Jährigen ging’s weiter nach Belgien. Genauer gesagt zum KRC Genk, der 2,5 Millionen Euro für den zentralen Mittelfeldspieler hinblätterte. Beim Fünften der abgelaufenen Saison unterschrieb Sattlberger einen Fünfjahresvertrag. Ein Schritt, der keineswegs zu früh kam: „Für mich war das jetzt der richtige Zeitpunkt. Belgien ist eine Topliga, Genk ist ein toller Klub und für junge Spieler ein gutes Sprungbrett“.Tor kurz nach EinwechslungViel Anlaufzeit benötigte der 1,91-Meter-Mann jedenfalls nicht. Gleich im dritten Pflichtspiel für seinen neuen Klub kürte er sich zum Helden von Genk. 40 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Sattlberger mit seiner zweiten Ballberührung und ließ sich von der Kurve feiern. Sein Treffer in der 81. Minute fixierte den wichtigen 1:0-Erfolg gegen KVC Westerlo: „Es war sehr emotional nach dem ereignisreichen Sommer. Ich habe mir das verdient, habe viel dafür gearbeitet.“Sein „Chef“ in Genk ist kein Unbekannter: Seit Juli schwingt Thorsten Fink, von 2015 bis 2018 Coach der Wiener Austria, das Zepter beim aktuell Tabellenfünften der Jupiler Pro League. „Er hat einen klaren Plan und viel Erfahrung“, beschreibt Sattlberger seinen Trainer. „Ich hatte gute Gespräche mit ihm, die auch ausschlaggebend für meinen Wechsel waren.“Gregoritsch? „Ich war natürlich geschockt“Nicht nur mit Genk, sondern auch mit der U21 hat das ÖFB-Talent viel vor. Werner Gregoritsch wird nach dem letzten Spiel in der U21-EM-Qualifikation oder – bei erfolgreicher Quali – nach dem EM-Turnier aufhören. Eine Nachricht, die auch Sattlberger überrascht hatte. „Ich hab’s aus den Medien erfahren. Ich war natürlich schon geschockt, das kam unerwartet. Aber wir haben ein klares Ziel vor Augen, wir wollen zur EM fahren.“Soll der Traum von der EURO-Teilnahme nicht frühzeitig platzen, muss am Freitag gegen Bosnien-Herzegowina ein Sieg her. Das weiß auch Sattlberger: „Wir müssen diese Hürde überwinden, sind gut darauf vorbereitet!“