Der heimische Wahlkampf geht in die heiße Phase: Am Donnerstagabend kämpften Andreas Babler (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne) und anschließend Herbert Kickl (FPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) im ORF-Duell um die Wählergunst. Im krone.at-Liveticker können Sie die TV-Konfrontationen nachlesen.
Pünktlich zu den zweiten Plakatwellen treffen die Spitzenkandidaten der SPÖ, Grünen, FPÖ und NEOS im ORF aufeinander. Den Auftakt machten Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und SPÖ-Chef Andreas Babler. Anfangs noch eher amikal, wurde der Tonfall sehr bald rauer. Zankapfel Nummer eins: Das Auto und der Straßenbau.Bei Gas und Klimabonus wurde es lautBabler ritt sogar eine scharfe Attacke gegen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Diese habe eine Schnellstraße, konkret die S10, durch ein „Naturschutzgebiet betoniert“. Kogler konterte mit dem Wirbel um die Lobau-Schnellstraße in Wien. Aber auch (russisches) Gas und das grüne Vorzeigeprojekt Klimabonus sorgten für durchaus emotionale Debatten. Und plötzlich wurde es wildWeiter ging es mit FPÖ-Chef Herbert Kickl, der sich aktuell als „Umfragenkaiser“ sehen darf, und Beate Meinl-Reisinger von den NEOS. Die Diskussion verlief über weite Teile handzahm, so wirklich auf Konfrontation ging man nicht. Zwar versuchte die NEOS-Chefin, Kickl mit einigen scharfen Aussagen aus der Reserve zu locken – der blaue Parteiobmann schluckte den Köder aber nicht. „Wild“ wurde es erst bei Kickls Paradethema Asyl. Meinl-Reisinger ortete eine gewisse „Impotenz“ bei ehemaligen Innenministern in Sachen Integrationspolitik, Kickl sprach von „Völkerwanderern“ und versprach wieder einmal: „Keine neuen Asylanträge.“Die Grünen und die FPÖ haben am Donnerstag ihre zweite Plakatwelle für die Nationalratswahl vorgestellt. Nach „Wähl, als gäb‘s ein Morgen“ plädieren etwa die Öko-Partei nun dafür, am 29. September für Klima, Miteinander, Naturschutz und Verantwortung zu stimmen.Die Freiheitlichen bemühten sich um einen Zuschnitt auf Spitzenkandidat Kickl. Die Botschaften gehen dabei von „Weil er euch versteht“ bis zu „Gemeinsam Kanzler“. Die Plakate seien „durch Kommunikation zwischen Herbert Kickl und den Menschen“ zustande gekommen, betonte Generalsekretär Michael Schnedlitz.In der heißen Wahlkampfphase sind für die Spitzenkandidaten etliche TV-Auftritte zu absolvieren. „Bis zu zwei Prozent kann ein guter Wahlkampf am Ende noch ausmachen. TV-Duelle und Medienpräsenz sind da ein Hauptfaktor“, weiß Christoph Haselmayer, Chef des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD). Feststeht aber auch: Fehler im Fernsehen vor einem breiten Publikum können noch viel schwerer wiegen!