Der Signa-Investor Klaus-Michael Kühne rechnete bei einer Preisverleihung Mitte September in Hamburg mit dem Tiroler Finanzjongleur René Benko ab. Und das mit durchaus harten Worten.
Kühne gilt mit einem Privatvermögen von kolportierten 40 Milliarden Euro als reichster Deutscher. Und als Mann der klaren Worte. Diesem Ruf wurde der Unternehmer (Kühne + Nagel), der über seine Holding unter anderem Beteiligungen an der Lufthansa oder an Hapag Lloyd besitzt, bei einer Abendveranstaltung in Hamburg gerecht, bei der er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.„Das war ein großer Reinfall“Als Kühne auf sein Investment bei der finanzmaroden Signa und das nicht einmal halbfertige Hamburger Betongerippe namens Elbtower angesprochen wurde, meinte er trocken: „Zum Elbtower kann man noch eine ganze Menge sagen. Herr Benko ist Geschichte. Das war ein großer Reinfall. Aber es kann einem nicht alles gelingen. Dann ist auch mal ein Rohrkrepierer dabei.“Der 87-jährige Hamburger Kühne hatte Hunderte Millionen in das Signa-Konstrukt gesteckt. Beim Elbtower, den Stararchitekt David Chipperfield geplant hatte, stehen die Bauarbeiten seit rund einem Jahr still.Der Wolkenkratzer, der mit 245 Metern Höhe das neue Wahrzeichen der Hansestadt werden sollte, hat bis dato nur 100 Meter erreicht.Video: Kühne rechnet mit Benko abBereits 2022 kritische Fragen an BenkoKühne hatte bereits im Jahr 2022 damit begonnen, Benko kritische Fragen zu seinem undurchsichtigen Firmenkonglomerat zu stellen. Am 1. Dezember 2022 kam es zum Bruch der beiden Herren, als der Hamburger den Tiroler bei einem Mittagessen kurzerhand sitzen ließ und ihm nur wenige Minuten später schriftlich anzeigte, dass er den Ausstieg seiner Beteiligungsholding aus der Signa in die Wege leiten werde.Knapp ein Jahr später setzte bei der Signa das Konkurs-Domino ein – bis hin zur größten Pleite Österreichs der Nachkriegszeit.