Nunmehr gelangen Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung auch über den Seeweg in den Gazastreifen. Ein von Zypern aus gestartetes Docklandungsschiff der britischen Marine traf am Dienstag in Ägypten ein.
Vergangene Woche hatte die israelische Regierung nach längeren Verhandlungen grünes Licht für einen humanitären Seekorridor im Mittelmeer gegeben. Israelische Sicherheitsexperten prüften den Hafen von Larnaka. Problematisch war zunächst vor allem die Frage, wie verhindert werden könne, dass Hilfsgüter und andere Waren in die Hände der terroristischen Hamas fallen.Doch schließlich gab die Regierung in Jerusalem grünes Licht. An Bord des Docklandungsschiffs RFA Lyme Bay befinden sich rund 90 Tonnen Hilfsmaterial, darunter Thermodecken, Zelte sowie zehn Tonnen Medikamente. Die Hilfsgüter sollen nun in Abstimmung mit dem Ägyptischen Roten Halbmond zum Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht werden.Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat sich die humanitäre Lage im Gazastreifen stetig verschlechtert und gilt mittlerweile als katastrophal. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA sind fast 1,9 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr als 80 Prozent der Bevölkerung. International gibt es viel Kritik am Vorgehen Israels.Israel rechnet noch mit „vielen Monaten“ KriegWährend Israels Armee den Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen ausweitet, gehen im Hintergrund diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation weiter. Israels Generalstabschef rechnet jedoch mit noch „vielen Monaten“ Krieg. Auch die Hamas, die mit ihrer Terrorwelle am 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hat, will weiterkämpfen.