Die Bauernproteste breiten sich auf immer mehr EU-Länder aus. In Frankreich, Belgien, Spanien und Italien machen Landwirte ihrem Ärger Luft. Landwirte bekämen zwar EU-Förderungen, „aber Brüssel kommt ja nicht und kippt das Füllhorn aus. Ich würde nicht sagen, dass hier auf hohem Niveau gesudert wird“, sagt „Krone“-Umweltjournalist Mark Perry im Talk mit Jana Pasching.
Es seien vor allem die Vorschriften, gegen die sich viele Landwirte zur Wehr setzen wollen. „Ich kenne einen Biobauern, der jetzt aufhört. Immer wenn er dachte, er hat alle Vorgaben und Reglementierungen aus Brüssel erfüllt, kommt wieder etwas Neues.“ Das Eingreifen direkt in den Stall und Hof hört nicht auf.Kleine Schritte würden dennoch passieren, so Perry: „Immerhin gibt es jetzt diese EU-Frühstücksrichtlinie. Honig darf nicht mehr gepanscht werden.“ Aber dennoch: „Die EU wird in die Knie gezwungen durch wütende Bauern.“Zugeständnisse der EUDie französischen Bauern zeigten sich die vergangenen Tage besonders rebellisch. Die Europäische Kommission machte den Bauern zuletzt sogar Zugeständnisse. Etwa geht es um die Importe aus der Ukraine, aber auch um Brachland-Ausnahmeregelungen. Ein Ende der Proteste ist derzeit trotzdem nicht in Sicht. Vor allem um den EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstag waren weitere Proteste geplant.Dass es in Österreich relativ ruhig ist, wundere ihn einerseits, sagt Perry. Andererseits habe man „gute Bauernvertreter“. Der Bauernbund sitze mit der ÖVP in der Regierung. „Proteste bei den Bauern gab es zuletzt, als der Kilopreis für Milch enorm gesunken ist. Da musste der Bauernbund Demonstrationen vor den Supermärkten machen, um der Wut ein Ventil zu geben.“ Ausschließen könne man nichts: „Die großen Proteste sehe ich in Österreich aber nicht am Horizont.“Als ökologischen Flächenbrand bewertet der Umweltjournalist den jährlichen Bodenverbrauch in Österreich - „weil es nicht aufhört“. Es gehe um unsere Lebensgrundlage. Das ganze Inteview sehen Sie im Video oben.