Ein Mann soll im US-Bundesstaat Pennsylvania seinen Vater ermordet und danach ein brutales Video mit dem abgetrennten Kopf des Opfers ins Internet gestellt haben. Wie aus einer Mitteilung der zuständigen Strafverfolgungsbehörde hervorgeht, ereignete sich die Tat am Dienstagabend (Ortszeit) in der Stadt Levittown, rund 40 Minuten Autofahrt von Philadelphia entfernt. Am Mittwoch in der Früh nahm die Polizei den 32-jährigen Verdächtigen fest.
US-Medien berichteten, das 14-minütige Video sei über Stunden hinweg auf YouTube verfügbar gewesen und habe mehr als 5000 Aufrufe erreicht, bevor es von der Online-Plattform entfernt worden sei. Es soll den mutmaßlichen Täter dabei zeigen, wie er ein durchsichtiges Plastiksackerl in die Höhe hält, in dem offenbar ein abgetrennter Kopf steckt.Opfer hatte für die Regierung gearbeitetDer Mann habe sich dabei mit vollem Namen identifiziert, Verschwörungstheorien aus dem rechten Spektrum wiederholt und seinen Vater einen Landesverräter genannt, weil dieser für die Regierung gearbeitet habe. Den Berichten zufolge sprach er auch Drohungen gegen mehrere US-Bundesbehörden aus und äußerte sich negativ über US-Präsident Joe Biden.Die Strafverfolgungsbehörde teilte mit, das Video habe bei der Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter eine Rolle gespielt. Nach seiner Festnahme wurde er unter anderem wegen Mordes und Leichenschändung angeklagt.Kritik an YouTubeYouTube muss sich indes die Frage stellen lassen, warum das grausame Video nicht früher von der Plattform entfernt wurde. Ein Sprecher der Google-Videoplattform sagte der „New York Times“, man habe das Video aus dem Netz entfernt, weil es gegen die Richtlinien von YouTube zur Darstellung von Gewalt verstoße. Außerdem sei der Kanal des Tatverdächtigen wegen Verstoßes gegen die Richtlinien für gewalttätigen Extremismus geschlossen. Jetzt werde man darauf achten, dass das Video nicht erneut hochgeladen werde.YouTube setzt bei der Kontrolle der Videos, die von den Anwenderinnen und Anwendern hochgeladen werden, in der Masse auf Algorithmen, die bei Verstößen gegen die Richtlinien oder das Urheberrecht anschlagen und eine Darstellung der Inhalte unterbinden. Bei der Kontrolle kommen aber auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von YouTube zum Einsatz, wenn sich beispielsweise User über anstößige Inhalte beschweren oder eine fehlerhafte Blockade rückgängig machen wollen.Zwischen Juli und September des vergangenen Jahres hat YouTube nach Angaben des Unternehmens mehr als 10,5 Millionen Kanäle und mehr als 8,1 Millionen Videos entfernt. Mehr als 95 Prozent der entfernten Videos wurden nach Angaben von YouTube zunächst von automatischen Systemen markiert.