Der Sektenführer und selbst ernannte Pastor Paul Nthenge Mackenzie stand am Dienstag vor einem Gericht in Kenia. Er war bereits im April 2023 festgenommen worden, nachdem Hunderte Leichen in einem Wald entdeckt worden waren. Sowohl Mackenzie als auch weitere 29 Angeklagte bekannten sich nicht schuldig.
Obduktionen ergaben, dass damals der Großteil der 429 Opfer verhungert war. Andere, darunter auch Kinder, schienen erwürgt, erschlagen oder erstickt worden zu sein. Der Fall wurde als „Massaker vom Shakahola-Wald“ bekannt und führte dazu, dass die Regierung strengere Gesetze gegen Sekten ankündigte.In Kenia sind mehr als 4000 Kirchen registriert, es gibt immer wieder selbst ernannte Priester und angebliche kriminelle Gemeinschaften, die von Kriminellen gegründet werden. Die von Mackenzie ins Leben gerufenen „Internationalen Priestertümer der Guten Botschaften“ sollen eine solche Vereinigung sein.Anklage wegen extremer Lehren 2017Der Fall warf die Frage auf, wie Mackenzie der Strafverfolgung so lange entgehen konnte. So war der siebenfache Vater bereits 2017 wegen seiner extremen Lehren angeklagt, aber nicht verurteilt worden. 2019 wurde zudem ein Ermittlungsverfahren zum Tod zweier Kinder eingeleitet, die offenbar hungern hatten müssen und dann erstickt sein sollen. Damals kam er bis zum Beginn des Prozesses gegen Kaution auf freien Fuß.Jetzt ist der Sektenführer wegen Terrorismus, Totschlags, Mordes sowie der Folter und Misshandlung von Kindern angeklagt (siehe Video oben). Zusätzlich zu ihm stehen 29 weitere Personen vor Gericht, eine weitere wurde derzeit als nicht verhandlungsfähig eingestuft und soll in einem Monat vor den Richterinnen und Richtern erscheinen.