Franzosen haben immer weniger Sex. Im vergangenen Jahr hatte laut eigener Aussage fast jede und jeder vierte Erwachsene (24 Prozent) gar keinen. Die Befragten bevorzugten es etwa, Filme zu schauen, Computerspiele zu spielen oder ein Buch zu lesen.
Besonders hoch ist der Anteil mit 28 Prozent in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen, wie die repräsentative Umfrage des Instituts Ifop zeigte. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen hatten jedoch 94 Prozent zumindest einmal Sex im vergangenen Jahr. Ungefähr vier von zehn Befragten (43 Prozent) gaben an, mindestens wöchentlich Geschlechtsverkehr zu haben. 2009 war das einer Umfrage nach noch bei der Mehrheit (58 Prozent) der Fall.Viele mit Situation unzufriedenAls Gründe für die nachlassende sexuelle Aktivität gaben die Befragten unter anderem an, dass sie es vorziehen würden, Filme zu schauen, in sozialen Netzwerken zu scrollen, Computerspiele zu spielen oder ein Buch zu lesen. Gleichzeitig sind aber viele mit der Situation unzufrieden - bei den Männern 55 Prozent, bei den Frauen 39. Ein weiteres Ergebnis war, dass sich Einvernehmlichkeit stärker durchsetzt. 1981 hatten noch drei Viertel der befragten Frauen unter 50 Jahren von Zeit zu Zeit Sex, ohne darauf Lust zu haben. In der aktuellen Befragung ist es immer noch jede Zweite.„Übersexualisierung vorbei“Studienleiter François Kraus kommentierte das Ergebnis damit, dass die Hypersexualisierung der Neunzigerjahre wieder vorbei sei. Heute würden die Menschen zu einer Sexualität übergehen, die eher qualitativ als quantitativ sei. „Was eine Generation intensiv tut, tut die nächste weniger.“