Nach Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Tirols Vize-Landeshauptmann Georg Dornauer spricht sich nun auch Kärntens Landeschef Peter Kaiser für eine SPÖ-ÖVP-Koalition im Bund aus. Damit konterkarieren sie allerdings Andreas Bablers Wahlkampf-Strategie (siehe Video oben).
Eine Koalitionsbildung liegt eigentlich in der Kompetenz des jeweiligen Parteichefs. Dieser Tage wird SPÖ-Parteichef Andreas Babler von seinen Landeshauptmännern in der Koalitionsfrage gerade überrollt.Dornauer für Renaissance der ehemals „großen Koalition“ Kärntens SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser betonte am Dienstag einmal mehr im Ö1-Interview, dass eine SPÖ-ÖVP-Koalition „gut für Österreich“ sei. Tirols Landesvize Georg Dornauer plädiert detto für eine Renaissance der ehemals „großen Koalition“.Ludwig führt bereits Gespräche mit NehammerWiens Bürgermeister Michael Ludwig führt bereits Vieraugengespräche mit ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer und steckt die ersten inhaltlichen roten Linien ab. Aus der Partei heißt es, Babler sei über die Gespräche „informiert“. Ob er auch involviert ist, will man nicht beantworten.Bablers Wahlkampf wird zerstörtAndreas Babler wird wenig Freude mit den Plänen seiner Landeschefs haben, zerstören sie ihm doch seine Anti-ÖVP-FPÖ-Erzählung für den Wahlkampf. „Wenn die meisten SPÖ-Landeschefs für ein Revival der SPÖ-ÖVP-Koalition sind, verliert Andreas Babler sein Mobilisierungsargument, will er doch mit dem Schreckensbild einer ÖVP-FPÖ-Regierung Stimmen gewinnen. Dieses Argument zieht jetzt nicht mehr“, so Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle.Vielleicht wollen die Landeschefs Babler auch einen Gefallen tun, denn in den Umfragen zur EU-Wahl oder auch zur Steiermark-Wahl verliert die ÖVP massiv Stimmen, aber die SPÖ kann daraus kein Potenzial schlagen.Insofern hat SPÖ-Klubchef Philip Kucher recht, wenn er den Landeschefs ausrichtet: „Wir müssen zuerst Stimmen gewinnen, bevor wir Planspiele für den Tag nach der Wahl machen.“