Aus und vorbei: Die von Jürgen Klinsmann und seinem Co-Trainer Andreas Herzog betreuten Südkoreaner müssen beim Asien-Cup mit einer herben Enttäuschung abreisen. Nach der 0:2-Niederlage im Halbfinale gegen Jordanien gibt’s heftige Kritik an Klinsmann. Ein Lächeln sorgt für jede Menge Gesprächsstoff.
Abpfiff - das Aus der Südkoreaner war besiegelt, Klinsmann marschierte über den Platz und lächelte dabei. Eine Szene, die für Ärger bei der südkoreanischen Presse sorgt. „Klinsmann lacht über die 0-Torschüsse-Katastrophe. Der Cheftrainer lächelt trotz einer Niederlage mit seltsamer Taktik und unverständlichen Auswechslungen“, schimpft die Zeitung „Hankook Ilbo“. „Da der Ball nicht durch das Mittelfeld kam, setzte sich die sinnlose Taktik der langen Bälle fort. Es war ein Spiel, in dem Klinsmanns ‚Nicht-Taktik‘ voll zur Geltung kam. Auch das Timing seiner Auswechslungen verwunderte. Trotzdem lief Klinsmann nach der vernichtenden Niederlage wieder mit einem Lächeln über den Platz.“Das Medium „Chosun Ilbo“ meinte etwa: „Klinsmanns Katar-Desaster. Sie verloren gegen Jordanien ohne einen einzigen Torschuss.“ Es ist sogar vom „schlechtesten Spiel bei einem großen Turnier in den vergangenen Jahren“ die Rede. Harte Worte! Klinsmann wehrt sichDass Klinsmann wegen seines Lächelns nach der Partie in die Kritik geraten war, konnte der Deutsche nicht nachvollziehen. „Es geht darum, der anderen Mannschaft zu gratulieren und sie zu respektieren. Dem Gegner zu gratulieren, gehört auch als Verlierer dazu und da habe ich meinem Gegenüber die Hand geschüttelt und gelächelt“, wehrt sich der Teamchef der Südkoreaner.Jordanien überraschtJordanien, die Nummer 87 der FIFA-Weltrangliste, war beim seit 1956 ausgetragenen Kontinentalturnier nie über das Viertelfinale hinaus gekommen. Der Erfolg gegen die schwachen Koreaner war verdient. Anders als in den bisherigen K.-o.-Spielen, in denen sie sich zweimal in der Nachspielzeit in die Verlängerung retten konnten, hatten Stürmerstar Son Heung-Min und Co. dieses Mal keine Antwort auf den Rückstand. Südkorea muss damit weiter auf den dritten Titelgewinn bei der kontinentalen Meisterschaft warten - und die schon vor dem Turnier geäußerte Kritik an Klinsmann wird nicht leiser.