Das Auhof Gymnasium war im Vorjahr mit einem Beliebtheitsranking von 223 Schülerinnen konfrontiert, das für erhebliche Aufregung sorgte. Dieses Ranking führte zu Diskussionen über die Wahrnehmung und den Status von Schülerinnen an der Schule. Die Direktorin des Gymnasiums ging auf die Beschwerden der Schülerinnen ein und versprach in einem Rundschreiben Workshops zur Aufarbeitung des Themas Sexismus und zu den Folgen von solchen Rankings anzubieten. Hierbei sollte nicht nur die Problematik des Rankings selbst adressiert werden, sondern auch die dahinterstehenden gesellschaftlichen Normen, die dazu führen, dass Schülerinnen weniger wertgeschätzt werden.
Jedoch äußert eine Klassensprecherin nun massive Kritik daran, dass seit der damaligen Zusage der Direktorin keine konkreten Schritte unternommen wurden. Die Workshops, die zur Sensibilisierung und zur Reflexion über den Alltag und die Erfahrungen der Schülerinnen dienen sollten, wurden anscheinend nicht in die Tat umgesetzt. Die Klassensprecherin betont, dass die Situation seit dem vergangenen Jahr unverändert geblieben ist und der Alltags-Sexismus weiterhin ungebrochen grassiert. Diese anhaltende Problematik hat nicht nur Auswirkungen auf das soziale Klima an der Schule, sondern beeinflusst auch das Wohlbefinden der Schülerinnen.
Um ihre Kritik zu untermauern, bringt die Klassensprecherin mehrere Beispiele für sexistische Kommentare und Verhaltensweisen, die im Alltag der Schülerinnen vorkommen. Sie beschreibt Situationen, in denen Mädchen in der Schule und im Schulumfeld aufgrund ihres Geschlechts herabgesetzt oder nicht ernst genommen werden. Solche Erfahrungen sind nicht nur verletzend, sondern sie tragen auch zu einem Klima bei, in dem Mädchen sich in ihrer Identität und ihren Fähigkeiten in Frage gestellt fühlen. Die Klassensprecherin macht deutlich, dass diese alltäglichen Übergriffe nicht nur der Schule, sondern auch der Gesellschaft insgesamt schaden, da sie geschlechtliche Stereotypen und Ungleichheiten verstärken.
Die Forderung nach einer sofortigen Umsetzung der versprochenen Workshops ist laut der Klassensprecherin nun dringlicher denn je. Sie sieht die Notwendigkeit, dass die Schule aktiv an der Sensibilisierung der Schülerinnen und auch der Lehrerinnen und Lehrer arbeitet. Hierbei ist es wichtig, auch die männlichen Schülerinnen in diesen Prozess einzubeziehen, um ein umfassendes Verständnis für die Problematik zu schaffen. Nur so kann ein respektvolles Miteinander und eine Gleichwertigkeit unter allen Schülerinnen und Schülern gefördert werden.
Die Direktorin steht nun in der Verantwortung, nicht nur ihr Versprechen zu halten, sondern auch ein offenes Ohr für die Anliegen der Schülerinnen zu zeigen und konkrete Schritte einzuleiten. Die Kritik der Klassensprecherin könnte als Weckruf für die gesamte Schulgemeinschaft gesehen werden, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und daran zu arbeiten, dass ein respektvolles und gleichberechtigtes Lernumfeld für alle gewährleistet wird.