Die Einrichtungskette kika/Leiner zeigt sich mit dem Geschäft in den letzten Monaten zufrieden, leidet jedoch noch immer unter dem schlechten Image des Ex-Eigentümers Signa. Heuer peilt man mit den 17 Filialen bis zu 400 Millionen Euro Umsatz an - auch wenn die Möbelbranche derzeit keinen Rückenwind hat. Die „Krone“ hat nach den konkreten Plänen gefragt.
Der Neustart von kika/Leiner schreitet voran. Seit Unternehmer Hermann Wieser den Möbelhändler von der maroden Signa-Gruppe übernommen hat, geht es für die verbliebenen 17 Filialen (23 wurden geschlossen) und 1900 Mitarbeiter wieder langsam bergauf. „Rückenwind haben wir derzeit aber leider keinen“, erklärt Volker Hornsteiner, Mitglied der Geschäftsleitung.Um der Flaute im Möbelhandel zu trotzen, startet man im April mit einer Billigmarke namens „OHO!“. Eine ganze Wohnung mit 30 Quadratmetern kann damit zum Beispiel um 2500 Euro eingerichtet werden. Mit diesem Angebot will man wohl Ikea und XXXLutz Paroli bieten. Der Anteil an Eigenmarken soll jedenfalls von 20 auf 30 Prozent erhöht werden.Was aber noch viel wichtiger ist, ist das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Immer noch seien viele verunsichert und würden fragen, ob man von der Signa-Pleite betroffen sei. Damit habe man nichts zu tun, betont der Manager.Um das Ansehen wiederherzustellen, sind zahlreiche Maßnahmen geplant. So startet man nun zum Beispiel den „Schotter-Schutz“, der Anzahlungen zu 100 Prozent garantiert. Mit dem „Moneten-Retter“ gibt es wiederum eine 0 Prozent-Finanzierung auf bis zu 60 Monate. Die Zwei-Marken-Strategie mit kika- und Leiner-Filialen bleibt aber bestehen. Das Sortiment sei jetzt allerdings zu 99 Prozent dasselbe. Neben Kosteneinsparungen, beispielsweise in der Zentrale und der Logistik, wurden das Sortiment attraktiver gestaltet und die Einstiegspreise gesenkt.Für das Geschäftsjahr bis Ende September wird ein Umsatz von bis zu 400 Millionen Euro angepeilt. Dafür brauche es aber - neben einer besseren Konsumlaune - insbesondere ein Ende der Flaute beim Wohnungsbau.