Ursula von der Leyen hat in ihrer zweiten Amtszeit als Präsidentin der Europäischen Kommission nunmehr die ersten 100 Tage hinter sich. Diese Zeit war geprägt von erheblichen Herausforderungen und dynamischen Entwicklungen, die das politische Umfeld in Europa und darüber hinaus entscheidend beeinflussten. Mit einer klaren Vision strebt sie ein klimaneutrales, digitales und geopolitisch stärkeres Europa an, doch die Weltpolitik bleibt nicht stehen.
Ein wesentlicher Faktor, der die geopolitische Landschaft Europas in diesen ersten 100 Tagen nachhaltig veränderte, war die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Diese Rückkehr führte zu Bedenken hinsichtlich der transatlantischen Beziehungen, die unter der Präsidentschaft von Joe Biden bereits auf einem neuen Kurs waren. Die Europa-Politik könnte sich angesichts der Änderungen in der amerikanischen Außenpolitik wieder wandeln. Von der Leyen steht somit vor der Herausforderung, Europas Interessen im internationalen Kontext zu verteidigen und zu fördern.
Im Hinblick auf ihre ambitionierten Klimaziele hat die EU Kommission mehrere Initiativen ins Leben gerufen, um die Umstellung auf erneuerbare Energien zu beschleunigen und den CO2-Ausstoß bis 2030 drastisch zu reduzieren. Von der Leyen betont die Dringlichkeit dieser Maßnahmen, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Da Europa eine Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen möchte, ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen internationalen Akteuren essenziell.
Darüber hinaus hat von der Leyen die digitale Transformation Europas vorangetrieben. Dabei konzentriert sie sich auf die Entwicklung von digitalen Technologien, die Digitalisierung der Wirtschaft sowie den Ausbau digitaler Infrastruktur. Der Fokus liegt darauf, europaweit eine digitale Souveränität zu schaffen, um technologische Abhängigkeiten zu verringern und Innovationen zu fördern. Diese digitalen Bemühungen sind nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit Europas entscheidend, sondern auch für die Wahrung seiner Werte in einer zunehmend asymmetrischen globalen digitalen Landschaft.
In den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit war auch die geopolitische Stellung Europas ein zentrales Thema. Von der Leyen zielt darauf ab, ein stärkeres und einheitlicheres Europa zu schaffen, das in der Lage ist, globalen Herausforderungen aktiv zu begegnen. Die EU-Verhandlungen mit wichtigen Partnern und Akteuren, einschließlich der NATO und anderen regionalen Organisationen, stehen im Vordergrund ihrer Agenda, um das geostrategische Gewicht Europas zu erhöhen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ursula von der Leyen in den ersten 100 Tagen ihrer zweiten Amtszeit sowohl visionäre Ziele für das europäische Projekt formuliert hat als auch mit komplexen politischen Realitäten konfrontiert ist. Die Rückkehr von Donald Trump hat das transatlantische Gleichgewicht ins Wanken gebracht und stellt Europa vor neue Herausforderungen. Ihre Strategie, ein klimaneutrales, digitales und geopolitisch starkes Europa zu schaffen, ist ambitioniert, wird jedoch auch weiterhin durch dynamische weltpolitische Entwicklungen geprüft und beeinflusst werden.