Winfried Göschl, der Leiter der Wiener Arbeiterkammer (AMS), äußert sich in einem Interview zu mehreren brisanten Themen, die den Arbeitsmarkt und das Pensionssystem in Österreich betreffen. Besonders im Fokus stehen der Arbeitszwang, die Situation von Zuwanderern ohne Jobs und die Zukunft des Pensionssystems in unserem Land.
In Bezug auf den Arbeitszwang betont Göschl, wie wichtig es ist, dass alle Personen, die in Österreich leben, die Möglichkeit haben, einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen. Er sieht darin nicht nur eine Frage der individuellen Verantwortung, sondern auch eine wichtige Maßnahme zur Stärkung der österreichischen Wirtschaft. Göschl fordert, dass sowohl staatliche Institutionen als auch Unternehmen aktiv dazu beitragen müssen, geeignete Arbeitsplätze zu schaffen und attraktive Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer zu bieten.
Ein weiteres zentrales Thema in Göschls Ausführungen sind die Zuwanderer, die Schwierigkeiten haben, einen Job zu finden. Er führt aus, dass viele dieser Menschen über wertvolle Qualifikationen verfügen, die jedoch oftmals nicht ausreichend anerkannt oder genutzt werden. Göschl spricht sich für integrative Maßnahmen aus, die es Zuwanderern ermöglichen, sich schnell und effektiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu gehörten etwa Sprachkurse und Berufsausbildung. Nur so könne das Potenzial dieser Gruppe vollständig ausgeschöpft werden, was letztendlich auch dem österreichischen Arbeitsmarkt zugutekommt.
Bezüglich der Zukunft des Pensionssystems warnt Göschl davor, dass ohne grundlegende Reformen gravierende Probleme auf die Gesellschaft zukommen könnten. Er hebt hervor, dass die demografische Entwicklung in Österreich – eine alternde Bevölkerung und sinkenden Geburtenraten – dazu führen könnte, dass in Zukunft weniger Menschen in das Pensionssystem einzahlen, während die Zahl der Rentenempfänger steigt. Göschl fordert daher eine umfassende Diskussion über nachhaltige Lösungen, um die finanzielle Stabilität des Pensionssystems langfristig zu gewährleisten.
Abschließend betont Winfried Göschl, dass alle angesprochenen Themen eng miteinander verknüpft sind. Eine erfolgreiche Integration von Zuwanderern und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind essenziell, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Gleichzeitig appelliert er an die Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen für ein zukunftssicheres Pensionssystem zu schaffen. Nur durch gemeinsames Handeln und innovative Ansätze könne Österreich langfristig konkurrenzfähig bleiben und die soziale Sicherheit seiner Bürger gewährleisten.