Am 25. Oktober 2023 hat das ungarische Parlament eine umstrittene Änderung des Versammlungsrechts im Eilverfahren beschlossen. Diese Gesetzesänderung sieht vor, dass bestimmte öffentliche Kundgebungen, darunter auch die bekannte Regenbogenparade, künftig verboten sind. Die ungarische Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán rechtfertigt diesen Schritt mit dem Argument des Kinderschutzes. Dies sorgt sowohl bei den Befürwortern als auch bei den Gegnern der Regelung für heftige Diskussionen.
Während der Abstimmung im Abgeordnetenhaus kam es zu tumultartigen Szenen. Oppositionelle Abgeordnete protestierten lautstark gegen die Gesetzesänderung und warfen der Regierung vor, die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft zu beschneiden. Die neue Regelung wird als Teil einer breiteren Agenda der Orbán-Regierung verstanden, die sich verstärkt gegen liberale Werte und die Gleichstellung von Minderheiten richtet.
Die Entscheidung des Parlaments, die mit einer Mehrheit verabschiedet wurde, stieß auf internationales Entsetzen. Menschenrechtsorganisationen und Aktivisten kritisierten die ungarische Regierung scharf und forderten die Rücknahme der neuen Bestimmungen. In den sozialen Medien äußerten zahlreiche Nutzer ihre Empörung über die Einschränkung von Versammlungsfreiheit und die Diskriminierung von LGBTQ+-Personen.
Die ungarische Politik hat in den letzten Jahren vermehrt für negative Schlagzeilen gesorgt, insbesondere in Bezug auf die Rechte von Minderheiten. Kritiker argumentieren, dass das Land sich zunehmend in eine autoritäre Richtung bewegt, wobei grundlegende Menschenrechte und demokratische Prinzipien untergraben werden. Der neue Gesetzesentwurf ist ein weiterer Schritt in diese Richtung und steht im Einklang mit anderen Maßnahmen der Regierung, die darauf abzielen, unliebsame Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Die protestierenden Abgeordneten im Parlament haben angekündigt, weiterhin gegen diese und ähnliche Regelungen vorzugehen. Sie rufen die Bevölkerung dazu auf, sich für die Rechte aller Bürger einzusetzen und die geplanten Gesetzesänderungen zu boykottieren. Die Opposition sieht in diesen Entwicklungen nicht nur eine Bedrohung der LGBTQ+-Rechte, sondern auch eine generelle Gefährdung der Zivilgesellschaft in Ungarn.
Zusätzlich zu den internationalen Reaktionen gab es auch in Ungarn selbst zahlreiche Proteste. Aktivisten und Unterstützer der LGBTQ+-Gemeinschaft mobilisierten in verschiedenen Städten, um gegen die neuen Gesetze zu demonstrieren und Solidarität zu zeigen. Diese Proteste sind Teil einer größeren Bewegung, die auf die zunehmende Intoleranz und Diskriminierung aufmerksam machen möchte, die in verschiedenen Formen innerhalb der Gesellschaft wächst.
Insgesamt zeigt die Verabschiedung des Versammlungsgesetzes, dass der ungarische Staat unter der Führung von Orbán bereit ist, strenge Maßnahmen zu ergreifen, um Kontrolle über öffentliche Ausdrucksformen und Versammlungen zu erlangen. Der Ausgang dieser Entwicklungen wird mit Spannung verfolgt, sowohl innerhalb Ungarns als auch international, da sie weitreichende Konsequenzen für die Rechte und Freiheiten aller Bürger in dem Land haben könnten.