Die Europäische Kommission hat in einem neuen Strategiepapier zur Zukunft der europäischen Verteidigung gewarnt, dass sich die Europäische Union (EU) umgehend auf die reale Möglichkeit eines groß angelegten Krieges mit Russland vorbereiten muss. Die Autorität, die von Ursula von der Leyen geleitet wird, hebt hervor, dass Untätigkeit in dieser kritischen Situation von der Geschichte nicht verziehen wird.
In dem Strategiepapier wird betont, dass die gegenwärtigen geopolitischen Spannungen und militärischen Aktivitäten Russlands ernsthafte Bedrohungen für die Sicherheit der EU darstellen. Die Kommission unterstreicht die Notwendigkeit, die militärischen Fähigkeiten der EU zu stärken und koordiniert im Hinblick auf gemeinsame Verteidigungsstrategien zusammenzuarbeiten. Man fordert eine Neubewertung der bestehenden Verteidigungspolitik und spricht sich für erhöhte Verteidigungsausgaben in den Mitgliedstaaten aus.
Ein zentraler Punkt des Papiers ist die Dringlichkeit, strategische Ressourcen und moderne Technologien zu mobilisieren, um die militärischen Fähigkeiten der EU zu verbessern. Dies schließt sowohl die Entwicklung neuer Waffensysteme als auch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten ein, um eine einheitliche und effektive Verteidigungsfront zu gewährleisten. Darin wird dargelegt, dass die gemeinsamen Anstrengungen auch die Schaffung von neuen Ausbildungsprogrammen und die Verbesserung bestehender militärischer Infrastrukturen umfassen sollten.
Die Kommission hebt außerdem die Wichtigkeit der transatlantischen Beziehungen hervor, insbesondere der Zusammenarbeit mit der NATO. Diese Partnerschaft wird als entscheidend angesehen, um einen wirksamen Schutz gegen potenzielle Aggressionen zu gewährleisten. Das Papier betont, dass die EU in der Lage sein muss, unabhängig zu handeln, gleichzeitig aber auch eng mit der NATO verbunden bleiben sollte.
Zusätzlich wird die Bedeutung der Resilienz der Mitgliedstaaten hervorgehoben. Es wird gefordert, dass die EU-Staaten nicht nur ihre militärischen Kapazitäten, sondern auch ihre zivilen Verteidigungsstrategien verbessern, um im Falle eines Konflikts umfassend gewappnet zu sein. Die Kommission ermutigt die Mitgliedstaaten, Notfallpläne zu entwickeln und diese regelmäßig zu aktualisieren.
Um den Herausforderungen der modernen Kriegsführung gerecht zu werden, betont das Strategiepapier auch die Notwendigkeit, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Cyberabwehr in die Verteidigungsstrategie der EU zu integrieren. Der Schutz kritischer Infrastrukturen und die Sicherheit der digitalen Räume werden als wesentliche Elemente für die Aufrechterhaltung der Stabilität in Europa betrachtet.
Insgesamt ist das Strategiepapier ein eindringlicher Aufruf an die EU-Mitgliedstaaten, proaktive Schritte zu unternehmen, um die Verteidigungsstrategie der Union zu reformieren und zu stärken. Die Kommission warnt davor, dass das Versäumnis, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, schwerwiegende Konsequenzen für die Sicherheit und Stabilität in Europa haben könnte. Die Zeit zu handeln sei jetzt, um sowohl interne als auch externe Bedrohungen effektiv zu adressieren.