Im täglichen Leben sind Frauen oft mit zahlreichen Aufgaben belastet, die sowohl im Haushalt, in der Familie als auch im Berufsleben anfallen. Diese permanente Überforderung wird als „Mental Load“ bezeichnet, und sie führt häufig zu einer Totalerschöpfung, die von Außenstehenden nicht wahrgenommen wird. Frauen jonglieren zwischen den verschiedenen Anforderungen und tragen dabei eine unsichtbare Last, die ihre psychische und physische Gesundheit gefährden kann.
Eine Betroffene, die nicht namentlich genannt wurde, schildert in einem Interview mit der Wiener Tageszeitung „Krone“ die Herausforderungen, die mit dem Mental Load einhergehen. Sie beschreibt, wie die ständige Planung und Organisation von Alltagsabläufen, wie etwa das Einkaufen, Kochen und die Betreuung der Kinder, zu einem enormen Stress führen können. Oftmals sind es nicht nur die physischen Aufgaben, die anfallen, sondern auch die mentalen Anforderungen, die Frauen in einem ständigen Zustand der Anspannung halten.
Diese Art von Stress bleibt oft unbemerkt, da die Gesellschaft häufig nicht anerkennt, wieviel mentale Energie es kostet, eine Familie zu managen oder Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Die Expertin, die ebenfalls zur Thematik interviewt wurde, erklärt, dass der Mental Load nicht nur emotional belastend ist, sondern auch körperliche Symptome hervorrufen kann, wie Schlafstörungen, Angstzustände und sogar Depressionen. Es sei essentiell, dieses Problem einer breiteren Öffentlichkeit bewusst zu machen, um ein Umdenken in der Gesellschaft zu fördern.
Die Expertin gibt einige wertvolle Tipps, wie Frauen besser mit ihrem Mental Load umgehen können. Zunächst empfiehlt sie, Aufgaben zu delegieren und Unterstützung von Partnern oder Familienmitgliedern zu suchen. Es sei wichtig, nicht alles alleine zu tragen und die Verantwortung gerecht zu verteilen, um den eigenen Druck zu verringern.
Ein weiterer Vorschlag ist das Führen eines „Aufgabenjournals“. Indem Frauen ihre täglichen Aufgaben aufschreiben, können sie einen klaren Überblick über ihre Verpflichtungen erhalten und Prioritäten setzen. Dies hilft nicht nur dabei, die eigene Belastung zu erkennen, sondern auch, um Ziele realistisch zu planen und eventuell auch abzugeben.
Zusätzlich wird angeraten, regelmäßige Pausen einzuplanen. Selbst kurze Auszeiten können dazu beitragen, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken. Es ist wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und Aktivitäten nachzugehen, die Freude bereiten und entspannen. Sei es ein Buch zu lesen, Sport zu treiben oder einfach nur einen Spaziergang zu machen – solche Momente sind essenziell.
Insgesamt zeigt der Austausch mit der Betroffenen und der Expertin, dass der Mental Load von Frauen ein ernstzunehmendes Thema ist. Es ist unerlässlich, dass die Gesellschaft dies anerkennt und Frauen dabei unterstützt, ihren Stress zu reduzieren. Nur so kann man die Lebensqualität verbessern und die mentale Gesundheit schützen. Das Aufbrechen traditioneller Rollenbilder und eine gleichberechtigte Lastenverteilung im Alltag sind entscheidende Schritte auf diesem Weg.