Bettina Emmerling, die „prinzipiell gesellige“ Vizebürgermeisterin, findet hin und wieder Ruhe auf dem Nussberg. In einem Interview mit der „Krone“ teilt sie ihre Erfahrungen und reflektiert über ihren langen Weg zum Wohlfühlen in Wien, wo sie mittlerweile stolz von sich behauptet, eine „Vollwienerin“ zu sein.
Während des Gesprächs erzählt Emmerling von den Herausforderungen, die sie in der Anfangszeit ihres Lebens in der Hauptstadt erleben musste. Obwohl sie ursprünglich aus einer anderen Region stammt, hat sie sich im Laufe der Jahre vollständig in die Wiener Lebensart integriert. Besonders anfangs hatte sie Schwierigkeiten, sich in die soziale und kulturelle Landschaft der Stadt einzufinden. Die Wiener Traditionen, die Dialekte und die Vielfalt der Menschen waren für sie zunächst überwältigend.
Ein zentraler Punkt in ihrem Leben war die Anpassung an das städtische Tempo und die Dynamik Wien. Emmerling spricht über die Unterschiede zwischen ihrem Heimatort und der Großstadt. Sie erwähnt, dass die Wiener oft als distanziert wahrgenommen werden, was ihr anfangs zu schaffen machte. Um diese Hürde zu überwinden, musste sie aktiv auf Menschen zugehen, was für jemanden, der zuvor in einer kleineren Gemeinschaft lebte, eine große Herausforderung darstellte.
Ein weiterer Aspekt, der ihr persönlich Spaß bereitet hat, war das Entdecken der kulturellen Angebote. Emmerling besuchte Museen, Theater und verschiedene Veranstaltungen, was ihr half, sich mit der Stadt stärker zu identifizieren. Zudem hebt sie den Genuss der Wiener Kulinarik hervor, der für sie zu einem Teil ihres Lebens geworden ist. Diese Erlebnisse haben ihren Bezug zu Wien maßgeblich geprägt.
Um sich weiter zu integrieren, engagierte sich Emmerling auch politisch. Als Vizebürgermeisterin hat sie nicht nur einen Einfluss auf die Stadtpolitik, sondern nutzt ihre Position auch, um Wien aus einer neuen Perspektive heraus zu verstehen. Ihre politischen Herausforderungen und Errungenschaften tragen zur Identifikation mit der Stadt bei und zeigen, dass sie ein tiefes Interesse für die Bedürfnisse der Wiener Bevölkerung entwickelt hat.
In der Reflexion über ihren Werdegang betont Emmerling die Wichtigkeit von Geduld und Offenheit. Der Prozess, sich als „Vollwienerin“ zu fühlen, war nicht über Nacht abgeschlossen, sondern ein kontinuierlicher Lernweg. Auch die Rückschläge und schwierigen Phasen hat sie als Teil ihrer Reise anerkannt. Diese Erfahrungen haben sie nicht nur als Person reifen lassen, sondern auch ihr Verständnis für die Vielfältigkeit der Stadt erweitert.
Abschließend erläutert Emmerling, dass ihr ein Gleichgewicht zwischen Geselligkeit und Ruhe wichtig ist. Der Nussberg, wo sie sich oft zurückzieht, ist für sie ein Ort der Reflexion, an dem sie ihre Gedanken sortieren und neue Energie tanken kann. Es ist klar, dass dieser Ort und ihre Erlebnisse in Wien für sie eine große Bedeutung haben, da sie eine tiefere Verbindung zu ihrer Umgebung und den Menschen darin geschaffen hat.