Arthrose ist die häufigste chronische Gelenkerkrankung, die in Österreich etwa 1,4 Millionen Menschen betrifft. Die Erkrankung führt zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Sie tritt insbesondere in den Gelenken auf, die stark beansprucht werden, wie zum Beispiel den Hüften, Knien und Händen. Die Diagnose erfolgt meist durch klinische Untersuchungen und bildgebende Verfahren, mit denen der Zustand des Gelenkknorpels bewertet wird.
Die Behandlung von Arthrose erfordert einen vielfältigen Ansatz, der sowohl konservative als auch operative Therapien umfasst. Zunächst stehen nicht-invasive Maßnahmen im Vordergrund. Physiotherapie spielt eine wesentliche Rolle, da sie den Patienten hilft, die Mobilität zu erhalten und die Muskulatur zu stärken. Gezielt angepasste Bewegungstherapien können den Druck auf die betroffenen Gelenke reduzieren und die Schmerzen lindern.
Medikamentöse Therapien kommen ebenfalls häufig zum Einsatz. Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und chondroprotektive Substanzen sollen die Beschwerden der Patienten lindern. In einigen Fällen werden auch Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, die die Gelenkgesundheit unterstützen sollen. Diese Behandlungen sind jedoch nicht immer ausreichend, weshalb viele Patienten nach weiteren Optionen suchen.
Eine innovative Methode ist die Anwendung von Hyaluronsäure-Injektionen. Diese können dazu beitragen, die Schmierung im Gelenk zu verbessern und Schmerzen zu verringern. Auch die Therapie mit PRP (plättchenreiches Plasma) gewinnt an Bedeutung. Dabei werden dem Patienten Blut entnommen, die Plättchen isoliert und anschließend in das betroffene Gelenk injiziert. Diese Therapieform zielt darauf ab, den Heilungsprozess zu fördern und Entzündungen zu reduzieren.
Wenn konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Dabei stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, von minimalinvasiven Techniken bis hin zu Gelenkersatzoperationen. Bei schweren Formen der Arthrose kann ein künstliches Gelenk notwendig werden, um den Patienten eine schmerzarme Mobilität zurückzugeben.
Zusätzlich zur Therapie ist eine adäquate Gewichtskontrolle wichtig, insbesondere bei übergewichtigen Patienten. Zusätzliche Kilos belasten die Gelenke und begünstigen das Fortschreiten der Krankheit. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Nährstoffen ist, kann ebenfalls hilfreich sein.
Die psychosoziale Unterstützung ist ein weiterer zentraler Aspekt in der Behandlung von Arthrose. Patienten leiden häufig unter psychischen Belastungen, die mit chronischen Schmerzen einhergehen. Psychotherapie, Selbsthilfegruppen und -strategien zur Stressbewältigung können ebenfalls zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Behandlung von Arthrose einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Psychologen kann den betroffenen Menschen helfen, die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen. Es ist wichtig, individuelle Therapiepläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Lebensumstände jedes Patienten abgestimmt sind. So können die Beschwerden effektiv gemildert und die Funktionalität der Gelenke langfristig erhalten werden.