In den letzten zehn Jahren haben in der Steiermark rund ein Drittel der Postämter schließen müssen. Diese Entwicklung tritt insbesondere in ländlichen Regionen auf, wo die Herausforderungen durch die Digitalisierung und sich ändernde Kundenbedürfnisse zunehmend zu spüren sind. Viele Orte haben jedoch statt der traditionellen Postfilialen sogenannte Post-Partner gewonnen. Diese bieten einige Dienstleistungen der Post an, sind jedoch keine eigenen Filialen.
Die Schließung einer Postfiliale erfolgt nicht willkürlich, sondern basiert auf verschiedenen Kriterien. Dazu zählen unter anderem die Anzahl der Kunden, die die Filiale regelmäßig besuchen, sowie die Erreichbarkeit und die wirtschaftliche Rentabilität. Ein Postamt kann schließen, wenn die zuständige Filialleitung und die Filialbetreiber der Meinung sind, dass die Kosten im Vergleich zum Umsatz nicht mehr tragbar sind. Besonders in kleineren Gemeinden ist es zu beobachten, dass die Kundenfrequenz sinkt und viele Bürger auf digitale Alternativen umsteigen, was die einstige Bedeutung der Postfilialen relativiert.
Für die Kunden bedeutet die Schließung einer Postfiliale in der Regel eine Veränderung im Zugang zu postalischen Dienstleistungen. Da Post-Partner oftmals in bestehenden Geschäften oder Dienstleistungsbetrieben integriert sind, kann es für die Kunden länger dauern, die benötigten Services in Anspruch zu nehmen. Zudem sind nicht alle Dienstleistungen, die in einer traditionellen Postfiliale angeboten werden, auch bei den Post-Partnern verfügbar. Dies kann dazu führen, dass die Kunden Alternative Wege suchen müssen, um ihre postalischen Anliegen zu erledigen.
Für die Mitarbeiter hat die Schließung von Postämtern oft weitreichende Konsequenzen. In vielen Fällen müssen die Beschäftigten entweder in andere Filialen versetzt werden oder sie verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Übergang zu einem Post-Partner kann ebenfalls zu Veränderungen in den Arbeitsbedingungen führen, da die Anforderungen und Arbeitszeiten in einem Partnerschaftsunternehmen von denen einer herkömmlichen Filiale abweichen können. Dies stellt insbesondere für langjährige Mitarbeiter, die an die gewohnten Abläufe und Strukturen gebunden sind, eine Herausforderung dar.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Entwicklung der Postdienstleistungen in der Steiermark sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter eine große Umstellung darstellt. Während digitale Lösungen immer weiter voranschreiten und den Zugang zu Dienstleistungen verändern, bleibt abzuwarten, wie sich das Netzwerk der Post-Partner in Zukunft entwickeln wird. Die Anpassung an die neuen Gegebenheiten ist für alle Beteiligten erforderlich und könnte auch Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und das soziale Miteinander in den betroffenen Gemeinden haben.