Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, hat am Dienstag in der „ZiB 2“ ein äußerst bedenkliches Phänomen angesprochen, das sich in der weltweiten Reaktion auf die israelischen militärischen Aktionen im Gazastreifen zeigt. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass der internationale Druck auf Israel stetig zunimmt und hat dabei ein historisches Muster erkannt, das seiner Meinung nach bis ins Mittelalter zurückreicht. Diese wiederkehrende Thematik sieht er in der Behauptung, dass bei großen und katastrophalen Ereignissen der Schuldige immer der Jude sei.
In dem Interview mit Moderator Armin Wolf erklärte Deutsch, dass diese Wahrnehmung nicht nur unfair, sondern auch gefährlich ist. Er betonte, dass solche Einstellungen zu einer weiteren Stigmatisierung und Diskriminierung der jüdischen Gemeinschaft führen können. Dies ist besonders besorgniserregend in Zeiten, in denen es bereits zu einem Anstieg antisemitischer Vorfälle in vielen Teilen der Welt gekommen ist. Der Druck, der auf Israel durch verschiedene internationale Akteure ausgeübt wird, könne somit auch unbeabsichtigte Konsequenzen für die jüdische Bevölkerung außerhalb Israels haben.
Deutsch machte deutlich, dass er trotz der hohen Spannungen und der komplexen politischen Lage glaubt, dass der Konflikt längst hätte beendet werden können. Er verwies auf Möglichkeiten der Deeskalation und betonte die Rolle des Dialogs und der Diplomatie. Nach seiner Auffassung könnten friedliche Lösungen in der Region erreicht werden, wenn beide Seiten bereit sind, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die gegenwärtige Situation im Gazastreifen bezeichnete er als äußerst tragisch und forderte eine sofortige Lösung, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Oskar Deutsch in seinem Interview die alarmierenden Trends im internationalen Diskurs über Israel und den Gaza-Konflikt unterstrich. Sein Appell an die Öffentlichkeit ergeht in der Hoffnung, das historische Muster des Antisemitismus zu durchbrechen und stattdessen auf Frieden und Verständigung zu setzen. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde plädiert für eine Abkehr von Vorurteilen und für eine konstruktive Auseinandersetzung mit der komplexen Realität in Nahost.