Am 23. Februar endet nach dem Grunddurchgang die Eishockey-Saison in Graz vorzeitig. Die Planungen für die neue Spielzeit sind aber bereits am Laufen. Präsident, Sportdirektor, Trainer, Spieler - alles wird neu!
Mit einer Rumpftruppe quält sich das Eishockey-Team der Graz99ers durchs Finish der schlechtesten Saison seines 25-jährigen Bestehens. Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass der Aderlass einfach nicht mehr zu kaschieren ist: Mit Taylor Matson (Tappara Tampere/Fin), Anthony Salinitri (Stavanger/No) und Dominik Grafenthin (Lausitz/D) haben ja bereits drei Leistungsträger vorzeitig die Flucht ergriffen - vorm Spiel in Innsbruck sagte auch Gustav Bouramman (KooKoo/Fin) ade.„Das waren aber in dieser Saison die letzten Abgänge“, schüttelte 99ers-Geschäftsführer Bernd Vollmann bezüglich Gerüchten um den Absprung des ehemaligen SHL-Champions Daniel Viksten den Kopf, „denn am 15. Februar endet die Transferzeit.“Warum das Projekt mit dem schwedischen Starcoach Johan Pennerborn in dessen zweiter Saison nicht in die Gänge kommen wollte, ist allen ein Rätsel, aber es hilft nur, einen Strich unter dieses Kapitel zu ziehen und mit Neo-Präsident Herbert Jerich, Sportdirektor Philipp Pinter und neuem Trainer (alles tippt auf Harry Lange, der noch in Bad Nauheim beschäftigt ist) sowie einer US-kanadischen Ausrichtung die Fans auf einen Neustart einzuschwören.Vom alten Stamm werden nur noch Clemens Krainz, Nicolas Wieser, Jacob Pfeffer und Sam Antonitsch, die bestehende Verträge haben, dabei sein - und wohl auch Kapitän Michael Schiechl, der angekündigt hat, nicht nach so einer schlechten Saison seine Karriere beenden zu wollen.Neben einem komplett neuen Aufgebot von Legionären angeln die 99ers auch nach österreichischen Leistungsträgern wie Lukas Haudum (KAC). Problem: Der Pool aus rot-weiß-roten Topspielern ist begrenzt. Das bedeutet hohe Kosten!„Die positive Überraschung für mich sind unsere Fans“, so Vollmann, „trotz dieser grausamen Saison sind noch immer über 2000 pro Spiel im Bunker und die verbreiten gute Stimmung.“ Das lässt beim Gedenkspiel für Sprecherlegende Lucky Krentl am Freitag (19.15) gegen Asiago auf eine würdige Atmosphäre in Liebenau hoffen.Die Play-offs wird sich Bernd Vollmann nur noch als Zuschauer (und potenzieller „Einkäufer“) zu Gemüte führen: „Ich denke, Salzburg und Fehervar werden sich den Titel ausmachen. Der KAC, der sich toll entwickelt hat, wird im Titelrennen die dritte Kraft sein.“