Weil sie interne Berichte zur Massenpanik bei Halloween-Feiern in Seoul 2022 löschen lassen wollten, wurden am Mittwoch zwei ehemalige Polizisten verurteilt. Bereits vor der Katastrophe hatten Kolleginnen und Kollegen vor einem drohenden Gedränge gewarnt.
In der Nacht auf den 30. Oktober 2022 hatten sich zehntausende vorwiegend junge Menschen in den Straßen und Bars des Ausgehviertels Itaewon in Seoul (Südkorea) gedrängt, ohne dass die Polizei eingeschritten war. Damals kamen fast 160 Menschen ums Leben (siehe Video oben).Am Mittwoch wurde jetzt ein ehemaliger leitender Beamter der Polizei in Seoul zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Ex-Kollege von der Polizeiwache Yongsan bekam eine einjährige Haft- sowie eine dreijährige Bewährungsstrafe. „Die Angeklagten hätten durch die Aufbewahrung vorhandener Daten aktiv an den Ermittlungen mitwirken sollen, stattdessen haben sie vor dem Unglück verfasste interne Berichte gelöscht und Beweise vernichtet“, teilte das Gericht mit.Erste verurteilte PolizistenDie beiden bereits suspendierten Beamten sind die ersten Polizisten, die wegen der Katastrophe verurteilt wurden. Bisher wurden nur Beamtinnen und Beamte des zuständigen Bezirksamts zur Verantwortung gezogen. Rücktritte gab es bisher nicht. Im Jänner wurde der Polizeichef von Seoul angeklagt.