Der Rechnungshof (RH) hat in einem aktuellen Bericht festgestellt, dass die Landesärztekammern in ihrer Macht eingeschränkt werden sollten. Die Empfehlung folgt auf eine umfassende Kassenreform, die beträchtliche finanzielle Mittel gekostet hat. Trotz dieser Reformen bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede in den erbrachten Gesundheitsleistungen in den verschiedenen Bundesländern Österreichs. Diese Diskrepanzen haben dazu geführt, dass die Auswirkungen der Reform als "unhaltbar" und "nicht länger tragbar" bezeichnet werden.
Die Staatssekretärin für Gesundheit, Ulrike Königsberger-Ludwig von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), bekräftigte die Forderungen des Berichts. Sie äußerte, dass die derzeitige Situation für viele Patientinnen und Patienten unangemessen sei, da sie je nach Wohnort unterschiedlich von der Gesundheitsversorgung profitieren würden. Dies führe zu Ungerechtigkeiten im Zugang zu medizinischen Leistungen und gefährde die Chancengleichheit im Gesundheitssystem.
Die unterschiedlichen Standards und Angebote in den Bundesländern wirken als hürden für viele Menschen, die auf qualifizierte medizinische Versorgung angewiesen sind. Königsberger-Ludwig argumentiert, dass es dringend notwendig sei, diese inkonsistenten Regelungen zu überarbeiten, um ein einheitliches und gerechtes Gesundheitssystem für alle Bürgerinnen und Bürger Österreichs zu gewährleisten.
Der Bericht des Rechnungshofs verdeutlicht das Ausmaß der Probleme im Gesundheitswesen und fordert eine zentrale Reform, die die Landesärztekammern entmächtigen soll, um mehr Einheitlichkeit und Transparenz in der medizinischen Versorgung zu schaffen. Der RH sieht in der aktuellen Struktur der Ärztekammern eine Ursache für die bestehenden Ungleichheiten, die es unbedingt zu beseitigen gilt.
In Anbetracht der erheblichen finanziellen Investitionen in die Kassenreform sei es zwingend notwendig, dass die Ergebnisse den Erwartungen entsprechen. Königsberger-Ludwig fordert, dass die neue Struktur nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch qualitativ hochwertiger sei, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
In diesem Kontext appelliert die Staatssekretärin an die politischen Entscheidungsträger, die Empfehlungen des Rechnungshofs ernst zu nehmen und die nötigen Reformen schnellstens umzusetzen. Die Schaffung eines einheitlichen Gesundheitsdienstes ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft der medizinischen Versorgung in Österreich.