Im Café Gutmut, einem besonderen Ort der Begegnung, arbeiten gehörlose und hörende Menschen Hand in Hand. Dieses Konzept fördert nicht nur die Inklusion, sondern ermöglicht auch einen interkulturellen Austausch zwischen verschiedenen Kommunikationsformen. Unter den Mitarbeitern befindet sich die gehörlose Selina, die begeistert von ihren Erfahrungen und ihrer täglichen Arbeit erzählt.
Selina ist eine der drei gehörlosen Mitarbeiter des Cafés. Sie hat eine abwechslungsreiche Tätigkeit, die sie sehr schätzt. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur das Bedienen der Gäste, sondern auch die Zubereitung von Speisen und Getränken. Besonders gefällt ihr, dass sie durch ihre Arbeit neue Freundschaften knüpfen kann. Trotz gelegentlicher sprachlicher Missverständnisse schafft Selina es, mit Humor und einer positiven Einstellung zu reagieren. Diese Missverständnisse machen den Arbeitsalltag oft lustig und lebendig, was zu einer angenehmen Atmosphäre im Café beiträgt.
Ein weiteres Highlight ihrer Arbeit ist die Möglichkeit, die Gebärdensprache in einem beruflichen Kontext anzuwenden. Selina erklärt, dass Gebärdensprache eine faszinierende Welt eröffnet, die viele Menschen oft nicht kennenlernen. Von einfachen Wörtern wie „Hallo“ und „Danke“ bis hin zu komplexeren Sätzen entdeckt sie immer wieder neue Facetten der Kommunikation. Diese Art der Verständigung ist für sie nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Ausdrucksform ihrer Identität.
Selina hat auch klare Zukunftspläne. Sie möchte gerne die Ausbildung als Fachkraft für Gastronomie absolvieren. Ihr Ziel ist es, sich in ihrer Karriere weiterzuentwickeln und möglicherweise in Zukunft eine Führungsposition im Café zu übernehmen. Dabei denkt sie daran, das Team weiter zu diversifizieren und andere gehörlose Menschen in die Arbeitswelt einzubeziehen. Selina ist überzeugt davon, dass durch das gemeinsame Arbeiten und Lernen sowohl die gehörlosen als auch die hörenden Mitarbeiter voneinander profitieren können.
Das Café Gutmut spielt eine bedeutende Rolle in der Gemeinde, nicht nur als Treffpunkt für Kaffeekultur, sondern auch als Ort der Sensibilisierung für die Belange gehörloser Menschen. Durch spezielle Workshops und Veranstaltungen möchten Selina und ihr Team das Bewusstsein für Gebärdensprache und die Gehörlosenkultur fördern. Dies geschieht nicht nur um des Bildungserlebnisses willen, sondern auch um Vorurteile abzubauen und Verständnis zu schaffen.
Das Engagement von Selina und ihren Kollegen macht das Café zu einem beispielhaften Ort der Inklusion. Hier wird deutlich, dass Vielfalt eine Stärke ist und dass das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Fähigkeiten bereichernd ist. Das Café Gutmut zeigt, wie Integration im Arbeitsleben praktisch umgesetzt werden kann und dass sie für alle Beteiligten von großem Nutzen sein kann.
Insgesamt vermittelt Selina mit ihrer Geschichte eine starke Botschaft: Durch respektvollen Umgang, Offenheit und die Bereitschaft, voneinander zu lernen, kann ein harmonisches und produktives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Sie ermutigt andere, den Weg der Inklusion zu unterstützen und selbst aktiv zu werden, um die Vielfalt in der Gesellschaft zu feiern.