Das US-Justizministerium tönte anlässlich der Beschlagnahmung der Oligarchen-Superjacht Amadea im Jahr 2022: „Russische Oligarchen können sich nicht einmal im entlegensten Winkel der Welt verstecken.“ Doch mittlerweile wollen die US-Behörden das 106 Meter lange Luxusschiff schleunigst wieder loswerden. Die monatlichen Kosten für die Erhaltung der Jacht sind einfach zu hoch.
Die Amadea verfügt über sechs Decks und einen Hubschrauberlandeplatz und kostet rund 300 Millionen Euro. Die Beschlagnahmung durch die US-Behörden erfolgte als Folge der Sanktionen gegen Russland und russische Oligarchen. Unter den sanktionierten Geschäftsmännern befindet sich auch der 57-jährige Suleiman Kerimow, dem enge Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin und dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow nachgesagt werden.Allerdings sind die Besitzverhältnisse der Amadea offenbar noch nicht ganz geklärt. Denn seit Monaten kämpft der russische Milliardär Eduard Chudainatow um die Jacht. Er behauptet, der rechtmäßige Inhaber zu sein und fordert von den USA die Aushändigung des Schiffs. Chudainatow, der frühere Geschäftsführer der staatlichen Gasgesellschaft Rosneft, befindet sich aktuell auf keiner Sanktionsliste.US-Regierung will Jacht versteigernChudainatow, den die USA lediglich als „Strohmann“ sehen, um die wahren Besitzverhältnisse zu verschleiern, versucht mit jurisitschen Mitteln die Freigabe der Amadea für eine Versteigerung zu verhindern. Zuständig ist ein Gericht in New York. Doch für die US-Regierung drängt die Zeit. Sie möchte das teure Schiff schnellstmöglich loswerden.Horrende monatliche KostenDenn aus Gerichtsunterlagen, aus denen die Nachrichtenagentur Bloomberg vor Kurzem zitiert hat, geht hervor, dass die US-Steuerzahler monatlich rund 560.000 Euro für die Crew und die Instandhaltung der Amadea berappen müssen.