Seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar 2017 hat sich die Wahrnehmung von US-Rüstungskonzernen in Europa grundlegend verändert. Die europäischen Länder, die traditionell enge Beziehungen zu den USA pflegten, sind zunehmend besorgt über die Abhängigkeit von amerikanischen Waffensystemen. Diese Besorgnis beruht auf der Angst, dass sie im Falle eines Konflikts oder politischer Spannungen mit einem unberechenbaren Partner, wie es die USA unter Trump dargestellt wurden, einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt sein könnten. Insbesondere bei hochentwickelten Waffensystemen wie Kampfjets gibt es Bedenken, dass Amerika die Fähigkeit hat, diese Systeme aus der Ferne deaktivieren zu können, was die militärische Eigenständigkeit und Einsatzbereitschaft der Verbündeten gefährdet.
Als Reaktion auf diese Unsicherheiten haben europäische Nationen, insbesondere das Vereinigte Königreich, Italien und Japan, damit begonnen, sich nach alternativen Lösungen umzusehen. Ein vielversprechendes Projekt zur Minderung der Abhängigkeit von US-Technologie ist die Entwicklung eines gemeinsamen Kampfjets der 6. Generation, bekannt als „Tempest“. Dieses ambitionierte Konzept zielt darauf ab, eine neue Ära der Luftkriegsführung einzuleiten und den europäischen Ländern mehr Kontrolle über ihre militärischen Technologien zu geben.
Das „Tempest“-Programm hat bereits bedeutende Fortschritte gemacht. Es wird erwartet, dass es den bisherigen Eurofighter Typhoon ersetzen soll, der von einem Konsortium, das mehrere europäische Länder umfasst, entwickelt wurde. Mit der Entwicklung des Tempest wollen Europa und seine Partner nicht nur technologisch aufholen, sondern auch strategisch unabhängiger von den USA werden. Die beteiligten Länder haben bereits gemeinsam an den ersten Phasen des Projekts gearbeitet, in denen neue Technologien und innovative Konzepte für nächste Generation von Kampfflugzeugen erforscht werden.
Ein wichtiges Ziel des Tempest ist die Integration modernster Technologien wie Künstliche Intelligenz, unbemannte Luftfahrzeuge und weitreichende Sensorik. Diese Technologien sollen sicherstellen, dass der Tempest nicht nur als Luftüberlegenheitsjäger, sondern auch in Cyber- und Informationskriegsführung effektiv sein kann. Durch die Kooperation innerhalb Europas soll zudem eine breitere industrielle Basis geschaffen werden, die langfristig Arbeitsplätze sichert und europäische Unternehmen im Bereich der Verteidigung stärkt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die politischen Veränderungen in den USA, insbesondere unter der Präsidentschaft von Donald Trump, die europäische Verteidigungsstrategie nachhaltig beeinflusst haben. Die Unsicherheit über die amerikanische Außenpolitik hat viele europäische Länder dazu veranlasst, ihre militärischen Abhängigkeiten zu überdenken und innovative Lösungen wie den Tempest-Kampfjet zu entwickeln. Dies könnte nicht nur die europäische Sicherheit stärken, sondern auch ein Zeichen für eine neue Ära der Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik darstellen.