René Benko verwehrt seiner insolventen Signa Holding einen versprochenen Zuschuss in der Höhe von 1,01 Millionen Euro.
Offenbar steht der Finanzjongleur neuerdings auf dem rechtlichen Standpunkt, er müsse nach dem Verlust der Eigenverwaltung bei der Signa-Muttergesellschaft nur mehr rund zwei, nicht jedoch die vereinbarten drei Millionen Euro auf den Tisch seines Pleite-Unternehmens legen.Entsprechende Recherchen der „Krone“ werden vom Sprecher des Sanierungsverwalters bestätigt: Die Sache befinde sich „in rechtlicher Prüfung durch den Insolvenzverwalter“. Mit der Abwicklung der größten Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ist seit Ende November 2023 bekanntlich der Wiener Rechtsanwalt Christof Stapf betraut.Ursprünglich hatte sich Immobilienspekulant Benko zu einem Zuschuss von drei Millionen Euro verpflichtet. Im Dezember flossen im Rahmen einer „Zuschuss-Garantie“ 1,145 Millionen Euro - noch von Benko selbst. Am 8. Jänner kamen weitere 845.000 Euro - von dritter Seite. Für Anfang Februar waren dann die restlichen 1,01 Millionen Euro angekündigt.Unterkühltes VerhältnisDem Vernehmen nach dürfte das Verhältnis zwischen Stapf und dem Gründer der undurchsichtigen Signa-Gruppe mittlerweile schwer unterkühlt sein. Laut Signa-Insidern stattete Stapf zuletzt der Villa Ansaldi am Gardasee eine Stippvisite ab, die Benkos Signa Holding jahrelang als Italien-Repräsentanz gedient haben soll. Dort markierte der Masseverwalter jenes Mobiliar, das sich aus seiner Sicht - zur Verringerung des Verlustes der vielen Gläubiger der Signa Holding - zu Geld machen lassen könnte.Und wo befindet sich Benko selbst? Signa-Kenner wollen wissen, dass sich der Signa-Gründer zuletzt in seinem Chalet N in Oberlech aufhielt. Für eine Teilnahme am ersten Gerichtstermin im Insolvenzverfahren, das die Republik Österreich gegen Benko persönlich angestrengt hat, fehlte offensichtlich die Zeit. Bis März müssen seine Anwälte dem Gericht in Innsbruck neue Unterlagen vorlegen.