Der maritime Krieg gegen die Ukraine im Schwarzen Meer, der von Russland im Februar 2022 mit dem Ziel einer schnellen Eroberung begonnen wurde, stellte sich als deutlich schwieriger heraus als ursprünglich angenommen. Zu Beginn der Invasion glaubte man in Moskau, dass die Ukraine aufgrund ihrer geringen militärischen Kapazitäten und der überwältigenden Stärke der russischen Marine schnell besiegt werden könnte.
Allerdings zeigte sich im Verlauf des Konflikts, dass die Ukraine trotz ihrer begrenzten Flotte und Ressourcen in der Lage war, effektiven Widerstand zu leisten. In den drei Jahren seit Beginn der Invasion hat sich die ukrainische Marine, ausgestattet mit einer Handvoll Schiffen, zu einer ernsthaften Bedrohung für die russische Seehoheit entwickelt. Diese Umstände haben nicht nur die militärischen Berechnungen Russlands in Frage gestellt, sondern auch die geopolitischen Gegebenheiten im Schwarzen Meer nachhaltig verändert.
Besonders auffällig ist, dass die Ukraine nicht nur ihre Küsten verteidigt, sondern auch offensiv gegen russische Schiffe vorgeht. Der Einsatz von modernen Waffensystemen, die in Zusammenarbeit mit westlichen Partnern entwickelt und geliefert wurden, hat es der Ukraine ermöglicht, ihre maritime Strategie anzupassen und die Flotte der Russen anzugreifen. Dies führte zu einer Reihe von Verlusten auf Seiten der russischen Marine und hat die russischen militärischen Planungen erheblich gestört.
Die Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde, zeigt sich durch die zunehmend aggressiven Handlungen ukrainischer Kräfte nicht mehr als sicherer Hafen. Zudem sind auch russische militärische Anlagen und Versorgungsketten, die von und zur Krim betrieben werden, im Fokus ukrainischer Angriffe. Dadurch wird die russische Präsenz im Schwarzen Meer, die als stabil angesehen wurde, immer fragiler.
Die Risiken für russische Flugzeuge, die über das Schwarze Meer operieren, nehmen ebenfalls zu. Die Ukraine hat die Fähigkeiten entwickelt, Luftabwehrsysteme und Drohnen einzusetzen, die in der Lage sind, einen größeren Bereich des Luftraumes über dem Schwarzen Meer abzudecken. Dies bedeutet, dass die Freiheit der Russen, Luftoperationen durchzuführen, stark eingeschränkt ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der maritime Krieg gegen die Ukraine von einer zunächst erwarteten leichten Überlegenheit für Russland in einen langwierigen und komplexen Konflikt umschlug. Obwohl Russland über eine stärkere Marine verfügt, hat die Ukraine durch innovative Taktiken und internationale Unterstützung ihre Position im Schwarzen Meer deutlich gestärkt und stellt nun eine ernsthafte Herausforderung für die russischen militärischen Ambitionen dar. Diese Entwicklungen zeigen, dass der maritime Krieg weitreichende Konsequenzen für die regionale Stabilität und Sicherheit haben könnte.