Nach dem Zusammenbruch der Monarchie im Jahr 1918 erlebte Kärnten eine Phase der Unsicherheit und politischen Instabilität. Dabei standen insbesondere Grenzfragen im Vordergrund, die zu Spannungen und Konflikten innerhalb der Region führten. In dieser angespannten Situation begannen die Kärntner Bevölkerung und militärische Verbände, sich gegen die drohenden territorialen Ansprüche zu wehren. Dies führte zu einem Abwehrkampf, der von den lokalen Strukturen und Organisationen organisiert wurde.
Der Abwehrkampf war nicht nur eine militärische Auseinandersetzung, sondern auch ein Zeichen des nationalen Stolzes und des Wunsches nach Selbstbestimmung der Kärntner. Im Jahr 1920 wurde eine Volksabstimmung über die Statusfrage Kärntens durchgeführt. Diese Abstimmung am 10. Oktober 1920 war entscheidend für die künftige Zugehörigkeit des Gebietes, wo die Bevölkerung über ihre nationale Identität und Zugehörigkeit abstimmen konnte. Das Ergebnis dieser Abstimmung führte dazu, dass Kärnten überwiegend bei Österreich verbleiben konnte, was die nationale Identität der Kärntner weiter stärkte.
Um das Andenken an den Abwehrkampf und die Bedeutung der Volksabstimmung hochzuhalten, wurde im Jahr 1956 der Kärntner Abwehrkämpferbund gegründet. Dieser Verein hat sich seither der Pflege des Gedenkens an die Ereignisse des Abwehrkampfes sowie der Erinnerung an die Volksabstimmung verschrieben. In den letzten sieben Jahrzehnten hat der Bundesverband zahlreiche Veranstaltungen, Gedenkfeiern und Informationstätigkeiten organisiert, um die Geschichte und den Beitrag der Kämpfer für das Land zu würdigen.
Der Kärntner Abwehrkämpferbund spielt eine entscheidende Rolle im kulturellen und historischen Leben der Region. Er ist nicht nur ein Verein zur Erinnerungskultur, sondern auch eine Plattform für den Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen den Generationen. Die Aktivitäten des Vereins zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung der nationalen Identität und die Herausforderungen der Vergangenheit zu schärfen. In einer Zeit, in der nationale Fragen wieder verstärkt in den Fokus rücken, ist das Gedenken an solche historischen Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Abwehrkampf und die damit verbundenen historischen Ereignisse wie die Volksabstimmung nicht nur eine bedeutende Rolle in der Geschichte Kärntens spielen, sondern auch als Beispiel für den Kampf um Selbstbestimmung und Identität dienen. Der Kärntner Abwehrkämpferbund trägt dazu bei, diese Geschichten am Leben zu erhalten und sie in die heutige Zeit zu transportieren.