Wiener Wissenschafter und Wissenschafterinnen haben in einer aktuellen Stellungnahme umfassende Maßnahmen gefordert, um der Klimakrise effektiv entgegenzuwirken. Die Experten betonen die Dringlichkeit, die Mobilität in der Stadt Wien grundlegend zu verändern. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören unter anderem die Einführung von Tempo 30 in allen Stadtgebieten, eine drastische Reduktion des Autoverkehrs sowie ein zügiger Ausstieg aus der Nutzung von Gasheizungen.
Ein zentraler Kritikpunkt der Wissenschaftler bezieht sich auf den geplanten Lobautunnel. Die Experten argumentieren, dass der Tunnel nicht nur kontraproduktiv sei, sondern auch den Autoverkehr in Wien verstärken werde. Diese Einschätzungen stützen sich auf zahlreiche Studien, die über einen Zeitraum von 25 Jahren durchgeführt wurden. Laut den Erkenntnissen dieser Forschungsarbeiten führt der Bau neuer Straßen und Tunnel oft nicht dazu, den Verkehr zu entlasten, sondern ganz im Gegenteil: Er fördert einen Anstieg der Fahrzeuge auf den Straßen.
Darüber hinaus weisen die Wissenschaftler auf die negativen Auswirkungen des Autoverkehrs auf die Umwelt hin. Insbesondere die Emissionen von Autos tragen erheblich zur Luftverschmutzung und damit zur Verschärfung der Klimakrise bei. Daher fordern die Fachleute, alternative Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die den Einsatz von öffentlichen Verkehrsmitteln und umweltfreundlichen Fortbewegungsarten fördern. Die Schaffung von mehr Fußgängerzonen und Radwegen sind Beispiele für solche Maßnahmen, die eine nachhaltige und gesunde städtische Mobilität unterstützen würden.
Des Weiteren wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Der Einsatz von Gasheizungen belastet nicht nur das Klima, sondern stellt auch ein hohes Risiko für die Energiewende dar. Um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, ist ein schneller Ausstieg aus diesen Heizsystemen unumgänglich. Stattdessen sollten regenerative Energien und moderne Heiztechnologien gefördert werden, die eine klimafreundliche Wärmeversorgung ermöglichen.
Die Empfehlungen der Wiener Forschungsgemeinschaft sind Teil eines größeren Aufrufs, der die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Agenda für die nächsten Jahre entscheidend prägen könnte. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen durch den Klimawandel ist es unerlässlich, dass die Verantwortlichen nicht nur kurzfristige Lösungen suchen, sondern auch langfristige Strategien entwickeln, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind.
Insgesamt fordert die Wiener Wissenschaftscommunity ein Umdenken in der Stadtplanung und Verkehrsführung der Hauptstadt, um sowohl die Lebensqualität der Bürger zu verbessern als auch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es ist an der Zeit, dass Entscheidungsträger den Empfehlungen der Wissenschaft Gehör schenken und die notwendigen Schritte in die Wege leiten.