Vor zehn Jahren, im Jahr 2013, ereignete sich in der steirischen Landespolitik ein bemerkenswerter und unerwarteter Wandel: Der damalige Landeshauptmann Franz Voves von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) übergab, trotz seines Wahlsieges, das Amt an seinen Freund Hermann Schützenhöfer von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Diese unerwartete Entscheidung sorgte für großes Aufsehen nicht nur in der Steiermark, sondern auch in der gesamten österreichischen Politlandschaft.
Franz Voves, der zu dieser Zeit eine langjährige politische Karriere hinter sich hatte und als mächtiger Akteur in der SPÖ galt, entschied sich für diesen Schritt aus einer Kombination von persönlichen und politischen Gründen. Sein Rücktritt aus dem Amt des Landeshauptmanns kam für viele überraschend, da er sich in einer starken Position wähnte. Voves und Schützenhöfer verband eine langjährige Freundschaft, die nicht nur auf politischer Zusammenarbeit, sondern auch auf persönlichem Vertrauen basierte. Diese Verbindung spielten eine entscheidende Rolle in der Übergabe des Amtes.
Hermann Schützenhöfer blickt heute auf diese bewegten Juni-Tage zurück und erinnert sich an die Herausforderungen und die Unsicherheiten, die mit diesem politischen Machtwechsel einhergingen. Die Entscheidung von Voves, ihm das Amt zu übergeben, habe sowohl politische Stabilität als auch eine Neuausrichtung der steirischen Politik ermöglicht. In der Nachbetrachtung ist es Schützenhöfer zufolge wichtig, die damaligen Umstände zu verstehen, die zu diesem unerwarteten Schritt geführt haben.
Die Übergabe des Landeshauptmann-Amtes stellte nicht nur einen Tapetenwechsel dar, sondern auch einen Wechsel in der politischen Kultur und im Selbstverständnis der Parteien in der Steiermark. Voves’ Schritt wurde von vielen als ein Zeichen der Verantwortung interpretiert, mit dem sie sich klar zu einer kooperativen und partnerschaftlichen Politik bekannten. Diese Herangehensweise hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Landschaft und die Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP in der Steiermark.
Über die Jahre hinweg hat Hermann Schützenhöfer in seiner Rolle als Landeshauptmann die Themen der Landespolitik bestimmt und seinen eigenen Stil innerhalb der ÖVP formuliert. Die Entscheidung von Voves, ihm die Führung zu überlassen, trug dazu bei, das Vertrauen zwischen den politischen Parteien zu stärken, auch wenn die Herausforderungen in der politischen Zusammenarbeit niemals ganz ausblieben.
Insgesamt bleibt die Übergabe des Landeshauptmann-Amtes zwischen Voves und Schützenhöfer ein Schlüsselmoment in der jüngeren Geschichte der steirischen Politik. Es zeigt, wie persönliche Beziehungen und politische Entscheidungen eng miteinander verwoben sind. Der Rückblick auf diese Zeit verdeutlicht, dass politische Freundschaften und das Vertrauen zwischen einzelnen Akteuren entscheidend für den Erfolg und die Stabilität einer politischen Landschaft sein können.