Nach der tragischen Schießerei am 13. November 2023 am Grazer BORG Dreierschützengasse, bei der mehrere Menschen verletzt wurden, äußert der steirische FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek seine Besorgnis über die derzeitigen Modalitäten der Psychotests für potenzielle Waffenbesitzer. In einem Interview mit der „Krone“ betont er die Notwendigkeit, die bestehenden Verfahren zur Überprüfung der psychischen Eignung von Personen, die Waffen besitzen möchten, zu überdenken.
Kunasek kritisiert insbesondere die Form der Psychotests, die gegenwärtig durchgeführt werden. Er stellt fest, dass viele dieser Tests als Multiple-Choice-Tests gestaltet sind, was es den Bewerbern ermöglichen könnte, diese relativ einfach zu bestehen, ohne wirklich offenzulegen, ob sie tatsächlich psychologisch stabil sind oder nicht. Diese Bedenken wirft Fragen auf, ob die Sicherheitsstandards ausreichend sind, um solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.
In der Diskussion über mögliche Konsequenzen aus der schrecklichen Tragödie fordert Kunasek eine umfassende Überprüfung aller Testverfahren. Er spricht sich dafür aus, tiefere und anspruchsvollere psychologische Evaluierungen einzuführen, um sicherzustellen, dass nur psychisch gesunde Individuen Zugang zu Waffen erhalten. Dies könnte in Form von ausführlicheren Interviews, psychologischen Gutachten und praktischen Prüfungen geschehen, die ein besseres Bild von der Eignung des Bewerbers liefern.
Zusätzlich zu den notwendigen Überprüfungen der psychischen Gesundheit hat Kunasek die Regierung aufgefordert, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit zu ergreifen. Er ist der Meinung, dass neben den psychologischen Tests auch die Rahmenbedingungen für die Waffenbesitzgesetze strenger gefasst werden müssten, um potenzielle Gefahrensituationen in der Gesellschaft zu minimieren.
Die Debatte über Waffenrecht und psychologische Tests wird nun von verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Gruppen aufmerksam verfolgt. Während einige den Standpunkt von Kunasek unterstützen, gibt es auch Kritiker, die der Ansicht sind, dass die Programme zur psychologischen Überprüfung bereits ausreichend sind und keine weiteren Veränderungen erforderlich sind.
Ein weiterer Punkt, den Kunasek anführt, ist die Notwendigkeit eines besseren Aus- und Weiterbildungssystems für Waffenbesitzer. Er schlägt vor, dass zukünftige Maßnahmen nicht nur die psychologische Überprüfung betreffen sollten, sondern auch eine Schulung im verantwortungsvollen Umgang mit Waffen einschließen sollten. Dies könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für Sicherheit zu schärfen und potenzielle Unfälle oder Missbrauch von Waffen zu verhindern.
In Anbetracht der Tragweite der Ereignisse in Graz ist es von zentraler Bedeutung, die öffentliche Diskussion über Waffenrecht und psychologische Tests ernst zu nehmen. Es besteht ein dringender Bedarf an politischen Maßnahmen, die darauf abzielen, sowohl die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten als auch den Zugang zu Waffen verantwortungsbewusst zu gestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die furchtbare Tragödie am Grazer BORG Dreierschützengasse Wolfgang Kunasek in den Vordergrund gerückt hat, um grundlegende Reformen im Waffenrecht zu fordern. Sein Ansatz zur Überprüfung von psychologischen Tests könnte einen wichtigen Schritt in Richtung effektiverer Sicherheitsvorkehrungen darstellen, die darauf abzielen, solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.