Am Freitag, dem 29. September 2023, wurde in Japan erstmals seit fast drei Jahren die Todesstrafe vollstreckt. Dies wurde von Japans Justizminister Keisuke Suzuki bestätigt. Die Hinrichtung betraf einen als „Twitter-Killer“ bekannten Serienmörder, der für mehrere grausame Verbrechen verantwortlich gemacht wird, die über soziale Medien begangen wurden.
Der so genannte „Twitter-Killer“ ist Takahiro Shiraishi, der 2017 festgenommen wurde. Er war beschuldigt worden, in mehreren Fällen junge Menschen, darunter eine Vielzahl von Frauen, entführt und ermordet zu haben. Über die Plattform Twitter hatte er mit seinen Opfern kommuniziert und sie dazu ermutigt, ihm zu begegnen, oft indem er ihnen versicherte, er könne ihnen bei ihren Suizidgedanken helfen. Die Polizei fand schließlich die Überreste seiner Opfer in seiner Wohnung in Yokohama.
Der Fall hatte in Japan und international große Aufmerksamkeit erregt, da er Fragen zu Cyberkriminalität, Jugendproblemen und der Todesstrafe aufgeworfen hat. Während der Strafprozess in den folgenden Jahren stattfand, wurde Shiraishi mehrfach wegen seiner Taten verurteilt. Letztendlich wurde er im Mai 2020 zum Tode verurteilt, jedoch wurden die Hinrichtungen aufgrund der COVID-19-Pandemie und anderer rechtlicher Überlegungen verzögert.
Die Vollstreckung der Todesstrafe wird in Japan häufig kritisch betrachtet, da das Land in der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf Menschenrechte oft in der Kritik steht. Menschenrechtsgruppen argumentieren, dass die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung hat und dass es ethische Bedenken gibt, die mit ihrer Anwendung verbunden sind. Trotzdem verteidigt die japanische Regierung die Todesstrafe als notwendig zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und zur Bestrafung schwerer Verbrechen.
Mit der Hinrichtung von Takahiro Shiraishi wurde ein bedeutender Prozess innerhalb des japanischen Rechtssystems abgeschlossen. Der Fall bleibt ein Beispiel dafür, wie das Land mit besonders brutalen Verbrechen umgeht und welche gesellschaftlichen Debatten über das Thema Todesstrafe angestoßen werden. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung Auswirkungen auf zukünftige Fälle oder die öffentliche Meinung über die Todesstrafe in Japan haben wird.