Die jüngsten Schmierattacken auf zweisprachige Ortstafeln in Kärnten haben bei Gerhard Dörfler, dem ehemaligen Landeshauptmann, alte Wunden aufgerissen. Dörfler, der eine bedeutende Rolle in der Kärntner Politik gespielt hat, äußert sich besorgt über die Vorfälle, die nicht nur den nationalen Zusammenhalt gefährden, sondern auch die gesellschaftlichen Spannungen zwischen den deutsch- und slowenischsprachigen Gruppen in der Region verstärken.
In einem ausführlichen Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung „Krone“ appelliert Dörfler an die Vernunft der Menschen, die in Kärnten leben. Er betont, dass es wichtig ist, die Geschichte und die kulturelle Vielfalt des Bundeslandes zu respektieren. Kärnten hat eine lange Tradition der Zweisprachigkeit, die sowohl die deutsche als auch die slowenische Sprache umfasst. Diese Tradition ist ein wichtiger Bestandteil der Identität der Region und sollte nicht durch vandalistische Angriffe in Frage gestellt werden.
Dörfler hebt hervor, dass die Schmierattacken nicht nur symbolisch sind, sondern auch eine reale Bedrohung für den Frieden in Kärnten darstellen. Er ruft alle Bürger dazu auf, sich gegen solche Taten zu positionieren und eine Kultur des Dialogs und des respektvollen Miteinanders zu fördern. Laut Dörfler müssen alle Seiten an einem Strang ziehen, um eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten und die Unterschiede zu akzeptieren, anstatt sie zu ignorieren oder zu bekämpfen.
Des Weiteren äußert Dörfler seine Besorgnis über die politische Situation in Kärnten und Österreich insgesamt. Er warnt davor, dass nationale und ethnische Spannungen durch politische Rhetorik zusätzlich angeheizt werden könnten. Dörfler fordert die politischen Führungspersönlichkeiten auf, Verantwortung zu übernehmen und klare Zeichen für Einheit und Frieden zu setzen. Er betont, dass jede Form von Extremismus – gleich welcher Couleur – der falsche Weg ist und nur zu weiterer Polarisierung führen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dörfler mit seinem Appell an die Vernunft und den Frieden versucht, ein Zeichen gegen die Schmierattacken zu setzen. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, sich aktiv für Toleranz und Respekt einzusetzen, um die kulturelle Vielfalt Kärntens zu bewahren und einen Beitrag zu einem harmonischen Zusammenleben zu leisten. Die Schmierereien sind nicht nur eine Beleidigung für die betroffenen Gemeinschaften, sondern auch ein Rückschritt in der Entwicklung der Gesellschaft. Diese Worte sind besonders wichtig in einer Zeit, in der Spaltung und Konflikte in vielen Ländern zunehmen. Damit möchte Dörfler ein positives Beispiel setzen und zur Diskussion über den Umgang miteinander anregen.