Der Strabag-Chef Stefan Kratochwill äußerte kürzlich, dass er „natürlich lieber einen nicht sanktionierten Shareholder“ hätte. Diese Bemerkung bezieht sich auf die schwierige Lage des Baukonzerns, die sich aus seiner Verbindung zu dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska ergibt. Deripaska ist ein prominenter Unternehmer und wird als Freund von Wladimir Putin betrachtet. Diese Nähe zur russischen Führung hat nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen für Strabag.
Wegen der aktuellen geopolitischen Spannungen und der damit verbundenen Sanktionen sieht sich Strabag gezwungen, Rückstellungen in Höhe von 386 Millionen Euro zu bilden. Diese Rückstellungen sind eine direkte Folge der Unsicherheiten, die durch die Sanktionen gegen Deripaska entstanden sind. Der Konzern muss finanzielle Vorkehrungen treffen, um möglichen Verlusten infolge der politischen Situation Rechnung zu tragen. Das Management ist sich der Risiken bewusst, die durch die Abhängigkeit von einem sanktionierten Aktionär entstehen können.
Die Auswirkungen dieser Situation sind weitreichend. Laut Aussagen von Kratochwill hat die Verbindung zu Deripaska bereits dazu geführt, dass Strabag Aufträge verloren hat. Kunden und Geschäftspartner sind oft zögerlich, wenn sie mit Unternehmen zusammenarbeiten, die einen kontroversen Hintergrund oder eine Verbindung zu sanktionierten Personen haben. Dies kann langfristige Auswirkungen auf die Geschäftsmöglichkeiten und das Wachstum des Unternehmens haben.
Die Situation um Oleg Deripaska und die damit verbundenen Sanktionen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Unternehmen in einer zunehmend komplexen geopolitischen Landschaft konfrontiert sind. Für Strabag ist es wichtig, schnell zu reagieren und Lösungen zu finden, um das Vertrauen der Investoren und Kunden zurückzugewinnen. Kratochwill und sein Team müssen sorgfältig abwägen, wie sie mit dieser Situation umgehen, um das Unternehmen auf Kurs zu halten und mögliche finanzielle Verluste zu minimieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Strabag in einer schwierigen Lage ist, die durch die engere Verbindung zu einem sanktionierten Oligarchen verursacht wird. Die hohen Rückstellungen von 386 Millionen Euro zeigen, wie ernst die Situation für den Baukonzern ist. Kratochwill's Wunsch nach einem nicht sanktionierten Shareholder ist nachvollziehbar und zeigt die Herausforderungen, mit denen Unternehmen im internationalen Geschäft in Zeiten politischer Unsicherheiten kämpfen müssen.