Am kommenden Freitag, dem 27. Oktober 2023, feiern wir den Weltspartag. Doch was als Festtag für die Sparer gedacht ist, offenbart in Wahrheit eine alarmierende Situation für viele. In Österreich liegen rund 300 Milliarden Euro auf schlecht verzinsten Sparbüchern und Girokonten. Diese Sparformen bieten oft keine oder nur sehr geringe Zinsen, was bedeutet, dass die Ersparnisse der Bevölkerung nicht nur stagnieren, sondern real an Wert verlieren.
Die aktuelle Inflation macht diese Situation noch dramatischer. Seit dem Jahr 2020 wurden schätzungsweise über 50 Milliarden Euro an Kaufkraft vernichtet. Das bedeutet, dass das Geld, das die Menschen heute sparen, morgen immer weniger wert sein kann. Diese Bedrohung für die persönlichen Finanzen wird von vielen Sparerinnen und Sparern oft unterschätzt, da sie an die Sicherheit ihrer Bankkonten glauben und nicht der Inflation ins Auge schauen.
Während die Klein- und Mittelverdiener mit dieser unsicheren finanziellen Lage zu kämpfen haben, zeigen die Mächtigen und Reichen oft ein ganz anderes Bild. Sie wissen, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen können, sei es durch Investitionen in Immobilien, Aktien oder andere Ertragsmöglichkeiten. So profitieren sie von höheren Renditen und schützen sich besser vor der Inflation. In der Regel haben sie Zugang zu Finanzberatern, die ihnen helfen, das Beste aus ihrem Geld herauszuholen. Diese Ungleichheit in der Vermögensverteilung wird besonders deutlich, wenn man die großen Vermögen betrachtet, die von den oberen 10% der Bevölkerung kontrolliert werden.
Die Problematik rund um das Sparen und die Inflation ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Thema. Eine breite öffentliche Debatte ist notwendig, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, sich aktiv mit Geldanlagen und dem eigenen Sparverhalten auseinanderzusetzen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Verbraucher sich der Realität bewusst werden und ihre Ersparnisse nicht passiv verwalten, sondern aktiv nach besseren Anlagemöglichkeiten suchen.
Insgesamt zeigt der Anlass des Weltspartags am 27. Oktober, dass es an der Zeit ist, das Bewusstsein für Geldmanagement und Finanzbildung zu schärfen. Sparer sollten die Risiken der Inflation nicht ignorieren und sich über alternative Anlagemöglichkeiten informieren, um ihre Werte zu schützen und möglicherweise sogar zu vermehren. Letztendlich ist es entscheidend, ein finanzielles Fundament aufzubauen, das nicht nur Sicherheit bietet, sondern auch Wachstumsmöglichkeiten in einer zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Landschaft.