Der Erwerb eines Eigenheims wird für viele Haushalte zunehmend zur Herausforderung. Laut einem Bericht des Vergleichsportals durchblicker ist es insbesondere in Wien schwierig, eine angemessene Wohnsituation zu finanzieren. Im Juni 2023 musste ein durchschnittliches Doppelverdienerpaar, das an einer 90 m² großen Neubauwohnung interessiert ist, etwa 53 Prozent seines Nettoeinkommens für die Kredittilgung aufwenden. Dies stellt eine erhebliche finanzielle Belastung dar und übersteigt die von der Finanzmarktaufsicht (FMA) als nachhaltig betrachtete Schuldendienstquote von maximal 40 Prozent.
Die steigende Belastung durch die hohen Wohnkosten ist ein zentrales Thema für viele Familien und Paare in der österreichischen Hauptstadt. Diese Situation wird nicht nur durch die gestiegenen Immobilienpreise beeinflusst, sondern auch durch die allgemein höheren Lebenshaltungskosten, die aktuell in vielen Teilen Europas zu beobachten sind. Die FMA hat bereits Maßnahmen propagiert, um die Verschuldung der Haushalte in einem gesunden Rahmen zu halten, doch die Umsetzung dieser Richtlinien scheint in der Praxis nur eingeschränkt zu funktionieren.
Die Banken selbst haben in der jüngeren Vergangenheit nur selten von den für sie möglichen Ausnahmen Gebrauch gemacht, um den Haushalten eine höhere Verschuldung zu ermöglichen. Stattdessen scheinen die Kreditinstitute zögerlich zu sein, was die Bereitstellung von Hypothekarkrediten angeht, die über die empfohlene Grenze hinausgehen. Dies könnte weiter zur Verengung des Wohnungsmarktes beitragen und die Erschwinglichkeit von Eigenheimen weiter unter Druck setzen.
Angesichts dieser Umstände sehen sich viele potenzielle Käufer gezwungen, alternative Lösungen zu erwägen, sei es durch das Mieten von Wohnungen oder durch die Suche nach Immobilien außerhalb der Stadtgrenzen, wo die Preise möglicherweise günstiger sind. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Immobilienpreise und der Zinsen ein entscheidender Faktor, der die Kaufentscheidungen beeinflusst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Immobilienmarkt in Wien offenbar unter erheblichem Druck steht, was die Kaufpreise und die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen betrifft. Dies lässt viele Haushalte mit der Frage zurück, ob der Kauf eines Eigenheims in der aktuellen wirtschaftlichen Umgebung tatsächlich realisierbar ist oder ob es besser ist, die eigenen Wohnbedürfnisse anders zu gestalten.