EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné hat sich zum Schutz der europäischen Autoindustrie vor der zunehmenden Konkurrenz aus China geäußert. In einer Erklärung am Freitag betonte er die Notwendigkeit, aus den Erfahrungen der globalen Märkte zu lernen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er warnte davor, naiv in die Herausforderungen zu gehen, die durch die aggressiven wirtschaftlichen Praktiken Chinas entstehen.
„Wir dürfen nicht so naiv sein und müssen zu den Standards aller großen Volkswirtschaften der Erde aufschließen“, sagte Séjourné. Dieser Kommentar kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die europäische Automobilindustrie unter Druck gerät, insbesondere durch die niedrigeren Produktionskosten und die aggressiven Verkaufsstrategien chinesischer Hersteller. Séjourné forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hersteller zu erhalten.
Ein zentraler Punkt seiner Argumentation war die Notwendigkeit, technologische Innovationen zu fördern. Séjourné hob hervor, dass die europäischen Automobilhersteller in den Bereichen Elektromobilität und nachhaltige Antriebstechnologien führend sind. Er betonte, wie wichtig es ist, diese Stärken auszubauen und gleichzeitig neue Standards zu setzen, die nicht nur für Europa, sondern auch global Wettbewerbsfähigkeit garantieren.
Darüber hinaus sprach er sich für verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung aus. Séjourné betonte, dass die EU mehr Mittel bereitstellen müsse, um die Innovationskraft der Branche zu unterstützen. „Es ist entscheidend, dass wir in die Zukunft investieren, um auf dem Markt relevant zu bleiben“, fügte er hinzu. Dies sei besonders wichtig, um auch kleinere und mittlere Unternehmen in der Automobilbranche nicht aus den Augen zu verlieren. Ihre Rolle sei entscheidend für die gesamte Wertschöpfungskette.
Ein weiterer Aspekt seines Aufrufs war die Notwendigkeit eines einheitlichen europäischen Marktes für neue Technologien. Séjourné plädierte für klare regulatorische Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, Innovationen effizient zu integrieren und gleichzeitig einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. „Wir müssen sicherstellen, dass alle Akteure die gleichen Regeln einhalten“, sagte er.
Die Diskussion über Chinas Einfluss auf den europäischen Automobilmarkt ist nicht neu, gewinnt jedoch zunehmend an Dringlichkeit. Chinesische Automobilhersteller haben in den letzten Jahren international Fuß gefasst und versuchen, ihre Marktanteile auszubauen. Séjourné's Stellungnahme spiegelt die Besorgnis wider, dass die europäische Industrie möglicherweise vom globalen Wettbewerb überrollt werden könnte, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stéphane Séjourné die Herausforderungen, die die europäische Autoindustrie durch den Wettbewerb aus China hat, sehr ernst nimmt. Er ruft zu einem gemeinsamen Handeln innerhalb der EU auf, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern und zukunftsweisende Technologien zu fördern. Die europäische Industrie steht an einem Wendepunkt, und die kommenden Entscheidungen werden entscheidend für ihre Zukunft sein.